Die europäische Kommission möchte offiziell gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch
Microsoft vorgehen und soll in den kommenden Tagen eine kartellrechtliche Warnung (Statement of Objections) aussprechen. Dies
berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Im Januar des vergangenen Jahres kündigte Microsoft an, Activision Blizzard für 68,7 Milliarden US-Dollar zu übernehmen ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Darauffolgend hat die europäische Kommission im November 2022 eine eingehende Untersuchung der Übernahme eingeleitet ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Grund dafür waren Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbes auf den Märkten für den Vertrieb von Konsolen- und PC-Spielen. Es werde beispielsweise befürchtet, dass Microsoft den Zugang zu den Konsolen- und PC-Spielen von Activision, wozu unter anderem das bekannte Spiel Call of Duty zählt, auf die eigenen Plattformen einschränken wird. Wenige Wochen später kündigte auch die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) an, gegen die besagte Übernahme vorzugehen und reichte im Dezember eine Kartellrechtsklage ein ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
Microsoft soll hinter den Kulissen mit den europäischen Regulierungsbehörden verhandelt und Abhilfemassnahmen vorgeschlagen haben, um besagte Warnung zu verhindern. Gemäss "Reuters" sind die EU-Wettbewerbshüter allerdings nicht bereit, über Abhilfemassnahmen zu verhandeln, ohne zuvor eine Anklageschrift mit den Beschwerdepunkten zu verschicken. Aus diesem Grund bereitet die europäische Kommission nun die Mitteilung der Beschwerdepunkte vor und wird diese
Microsoft in den kommenden Tagen zustellen.
(rf)