Atos schreibt aufgrund von Restrukturierung tiefrote Zahlen
Quelle: Atos

Atos schreibt aufgrund von Restrukturierung tiefrote Zahlen

Atos rutscht immer tiefer in die Verlustzone. Während das IT-Dienstleistungsunternehmen den Umsatz stabil halten kann, steht unter dem Strich ein Minus von nahezu einer halbe Milliarde Euro.
31. Juli 2023

     

Für den französischen IT-Konzern Atos verlief auch das erste Halbjahr 2023 mehr als turbulent. Zwar konnte das Unternehmen einen Umsatz von rund 5,55 Milliarden Euro und somit ein leichtes Plus von 2,3 Prozent erzielen – im ersten Halbjahr gab der Umsatz noch um 2,1 Prozent nach. Mit einem Minus von 434 Millionen Euro machte der IT-Dienstleister allerdings einen deutlich grösseren Verlust als im Vorjahreszeitraum. In den ersten zwei Quartalen lag das Minus noch bei 298 Millionen Euro. Zudem hat der Konzern seine Belegschaft aufgrund von Umstrukturierungen und Kündigungen um 2400 Mitarbeiter reduziert. Mehr als 1650 weitere Mitarbeiter waren von der Veräusserung von Atos Italia im zweiten Quartal 2022 betroffen.


Atos führt die tiefroten Zahlen auf die anhaltende Restrukturierung und die vor einem Jahr angekündigte Aufspaltung des Konzerns zurück. Ähnlich wie IBM will Atos das klassische IT-Geschäft beispielsweise mit Rechenzentrums- und Hosting-Dienstleistungen sowie die Bereiche Digital Workplace und Unified Communications im Unternehmen Tech Foundations bündeln. Die wachstumsstarken Bereiche Digital, Big Data und Security werden hingegen im Unternehmen Eviden zusammengefasst, das der Konzern bis Ende des Jahres an die Börse bringen will.
Als eigenständige Unternehmen sind Tech Foundations und Eviden laut Atos mittlerweile innerhalb der Gruppe voll funktionsfähig. Jede Einheit verfügt demnach über ein eigenes Betriebsmodell, eine eigene Vermarktungsstrategie und ein fokussiertes Portfolio. Man habe damit die Einführung einer neuen kundenorientierten Organisation abgeschlossen, "die Innovation, Leistung und konsistente Wertschöpfung für alle Stakeholder der Gruppe fördert", schreibt Atos.

"Wir haben wichtige Meilensteine in unserem strategischen Projekt erreicht, insbesondere den erfolgreichen Abschluss der Aufteilung unserer internen Aktivitäten in zwei Einheiten, was uns in die Lage versetzt, unseren Fokus zu schärfen, unsere Agilität zu erhöhen und unsere Kunden besser zu bedienen", schreibt das Führungsteam von Atos, Nourdine Bihmane, Diane Galbe und Philippe Oliva.


"Innerhalb von 12 Monaten haben wir ausserdem unser 700-Millionen-Euro-Programm zur Veräusserung von Nicht-Kerngeschäften vollständig abgeschlossen, was unser Portfolio gestrafft und zur Finanzierung unserer laufenden Transformation beigetragen hat", erklärt die Führungsspitze. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Atos zumindest mit einem stabilen Umsatz. Ein Umsatzwachstum soll hingegen vor allem der neu geschaffene Bereich Eviden erzielen, während Atos für Tech Foundations aufgrund der Umstrukturierung einen rückläufigen Umsatz prognostiziert. (sta)


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