Die Spitze des weltweiten Smartphone-Marktes bleibt nach wie vor unangetastet. Samsung verteidigt den ersten Platz, dicht auf den Fersen folgen Apple und Xiaomi. Doch bereits auf den nächsten Rängen gibt es viel Bewegung. Während nahezu alle Hersteller der globalen Top 5 laut den Marktanalysten von IDC im zweiten Quartal 2023 mit teils zweistelligen Absatzeinbrüchen zu kämpfen haben, erreichte
Transsion hingegen mit 25,3 Millionen verkauften Geräten ein beachtliches Plus von 34,1 Prozent. Damit sichert sich der chinesische Hersteller neben Wettbewerber Oppo (-7,6%) erstmals Platz 4 der Rangliste.
Ähnlich sieht es bei den Zahlen von Canalys aus ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Hier beansprucht Oppo den vierten Platz zwar noch für sich allein, Transsion folgt mit 22,7 Millionen verkauften Smartphones und einem Plus von 22 Prozent aber bereits auf der fünften Position.
Transsion entwickelt sich somit deutlich wider den Trend. Während der Gesamtmarkt mit einer schwachen Nachfrage und anhaltenden Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat, kann der hierzulange weitestgehend unbekannte Hersteller seinen Siegeszug fortsetzen. Er ist vor allem unter den Marken Tecno, Infinix und iTel aktiv und hat zuletzt von einer aufgestauten Nachfrage im unteren Preissegment im Nahen Osten und in Afrika profitiert, wie die Analysten von Canalys berichten. Zudem konnte der Anbieter seine Präsenz in Lateinamerika deutlich ausbauen. Effekte, die
Transsion jetzt den erstmaligen Sprung in die Top 5 ermöglicht haben.
Während ebenfalls schnell gewachsene chinesische Hersteller wie Xiaomi, Oppo oder einst Huawei jedoch letztlich auch Amerika und Europa mit ihren Smartphones erobern wollten, ist das bei Transsion noch fraglich. Denn laut eigenen Angaben zielt das Unternehmen ganz darauf ab, der führende Smartphone-Anbieter in aufstrebenden Märkten zu werden. So sicherte sich Transsion unter anderem in Afrika, Pakistan und Bangladesch den ersten Platz unter den Smartphone-Anbietern und konnte allein 2022 weltweit 156 Millionen Mobilgeräte absetzen.
Transsion wurde 2006 in China gegründet und erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 46,6 Milliarden Yuan (umgerechnet 5,7 Milliarden Franken). Neben Smartphones produziert das Unternehmen Consumer Electronics-Produkte wie Smartwatches, Speaker, Kopfhörer, aber auch Rasierer und Staubsauger. Das eigene mobile Betriebssystem Transsion OS setzt auf Googles Android-Plattform auf. Zudem betreibt Transsion eigene Stores in zahlreichen Ländern.
(sta)