Cancom konnte den Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten 2023 um 8,6 Prozent auf 647 Millionen Euro steigern. Im Vorjahreszeitraum lag der Umsatz noch bei 595,5 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt jedoch mit 41,5 Millionen Euro 18,6 Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr 2022.
Cancom hatte seine Jahresziele bereits vor wenigen Tagen gekappt, sowohl bei Umsatz als auch bei Gewinn. Die Aktie gab nach dieser Ankündigung deutlich nach, konnte zuletzt aber wieder zulegen.
"Während sich im zweiten Quartal das Hardware-Geschäft verlangsamt hat, entsprach die Entwicklung im Service-Geschäft im ersten Halbjahr hingegen unseren Erwartungen", erklärt Cancom-CEO Rüdiger Rath. "Dies hat zu einem Rohertragswachstum auf Konzernebene geführt." Dass der Konzern-EBITDA hingegen deutlich unter dem Vorjahr lag, schreibt Cancom Sondereffekten zu. Diese entstanden laut dem Unternehmen im Zusammenhang mit dem Effizienz- und Profitabilitätsprogramm der Gruppe in Höhe von 5,9 Millionen Euro, durch Mergers & Acquisitions-Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro sowie Kosten für vorzeitig beendete Projekte in Höhe von 3,1 Millionen Euro. "Die Sondereffekte zeigen, dass wir in allen Bereichen energisch den Umbau der Cancom Gruppe umsetzen, den wir uns mit unserem Effizienz- und Profitabilitätsprogramm vorgenommen haben", so Rath. Nach dem "Transformationsjahr 2023" werde die Gruppe 2024 von spürbaren und nachhaltigen Einsparungseffekten profitieren, verspricht der CEO.
Cancoms Kerngeschäft liegt nach wie vor in Deutschland, zuletzt hat der IT-Dienstleister aber unter anderem durch den Zukauf von K-Businesscom stark in das Wachstum in Österreich und der Schweiz investiert. Erst im vergangenen Mai gab der österreichische IT-Dienstleister K-Businesscom wiederum den Kauf der Zürcher Belsoft Infortix bekannt. Für alle Märkte ausserhalb von Deutschland weist
Cancom ein Umsatzwachstum von 51,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 auf 82,5 Millionen Euro aus. "Die Entwicklung im Segment International ist in erster Linie auf den Beitrag der K-Businesscom zurückzuführen, die wir zum 1. Juni 2023 in den Konsolidierungskreis aufgenommen haben", erläutert Rath.
Gruppenweit konnte Cancom vor allem im Service-Geschäft wachsen, in dem Consulting, Support Services und Managed Services/XaaS gebündelt sind. In diesem Bereich erzielte der IT-Dienstleister im ersten Halbjahr einen Umsatz von 216,6 Millionen Euro (Vorjahr: 175,8 Millionen Euro). Den Rückgang im Hardware-Geschäft habe man damit aber nicht ausgleichen können. Und auch für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern mit Herausforderungen und hatte die Zahlen für das Gesamtjahr bereits entsprechend nach unten korrigiert.
(sta)