Als einer der grössten Microsoft-Konkurrenten im Collaboration-Umfeld wettert
Zoom aktuell gegen den Wettbewerb aus Redmond. Auf einer Konferenz forderte
CEO Eric Yuan die US-Wettbewerbsbehörde FTC laut einem Bloomberg-Bericht (Paywall) auf, nach dem Vorbild der EU-Kommission ebenfalls gegen
Microsoft aktiv zu werden. Ziel soll die Kopplung von Office 365 und Teams sein, die Yuan offensichtlich ein Dorn im Auge ist. Er spricht sich dafür aus, dass Microsoft weltweit von der Bündelung der Anwendungen absehen muss.
Kürzlich hat die EU-Kommission ein Verfahren gegen Microsoft eingeleitet ("Swiss IT Reseller"
berichtete), nachdem sich zahlreiche Wettbewerber für eine entsprechende Untersuchung ausgesprochen hatten. Die Behörde will prüfen, ob Microsoft durch die Integration von Teams in Office 365 seine Marktposition missbraucht und so den Wettbewerb behindert. Doch noch vor Abschluss des Verfahrens reagierte der Konzern. Anfang September kündigte er an, Teams und Office 365 zum Oktober 2023 in der EU und der Schweiz zu entkoppeln – was mit teils
happigen Preiserhöhungen für die Teams-Lizenzen einhergehen wird.
In anderen Ländern bleibt das gebündelte Angebot hingegen vorerst bestehen. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis Wettbewerber entsprechende Schritte auch ausserhalb Europas fordern. Für andere Hersteller bietet die Trennung ohne Frage eine gewaltige wirtschaftliche Chance – und für Unternehmenskunden laut Microsoft-Kritikern eine deutlich grössere Wahlfreiheit. So hatte die Interessensvertretung europäischer Cloud-Infrastruktur-Anbieter (CISPE) von einer "Microsoft-Monokultur" und einer "gefährlichen Überabhängigkeit" von einem Anbieter gesprochen.
(sta)