HP zeichnet ersten 4-Sterne-Amplify-Impact-Partner der Schweiz aus

Bis 2030 will HP das "nachhaltigste und gerechteste Technologie-Unternehmen" der Welt werden und die Treibhausgasemissionen seiner Wertschöpfungskette um 50 Prozent reduzieren – und sie zehn Jahre später sogar auf null senken. Es sind ehrgeizige Ziele, die sich der US-amerikanische Anbieter gesteckt hat. Nicht zuletzt, da HP als Hardware-Hersteller mit Druckverbrauchsmaterialien, Verpackungen und langen Lieferwegen von Bauteilen und Rohstoffen im Vergleich beispielsweise zu Software-Häusern besonders hohe Hürden zu bewältigen hat.


Ohne Vertriebspartner wird dieses Vorhaben also kaum umsetzbar sein. Denn einerseits sind sie wichtige Sparringspartner auf dem Weg zu einer grundsätzlich nachhaltiger agierenden IT-Branche, andererseits integraler Bestandteil der zuvor genannten Wertschöpfungskette und somit der Zielerreichung von HP. Der Hersteller sollte sie also mit auf diese Reise nehmen – und hat vor rund zweieinhalb Jahren das Amplify-Impact-Programm auf den Weg gebracht, um Partner zu fördern, sie zu schulen und nicht zuletzt zu belohnen. Es ist ein Partnerprogramm, das sich nicht etwa auf Projektpreise, Marketingunterstützung oder Incentives stützt. In seinem Fokus stehen die drei Kernaspekte Klima, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit sowie der Wunsch, gemeinsam einen "sinnvollen Impact für eine nachhaltigere, ausgewogenere und gerechtere Zukunft" zu erzielen. "Durch die Zusammenarbeit mit unserem riesigen globalen Channel-Ökosystem können wir unsere Ziele effektiver erreichen, um einen Weg in eine bessere Zukunft für alle zu finden", so Kobi Elbaz, General Manager der Global Channel Organization von HP.

Und der Start des innovativen Programms im Jahr 2021 war erfolgreich. Bereits zwölf Monate später nahmen über 1400 Partner teil und HP konnte die Reichweite nach der Pilotphase um 24 auf insgesamt 43 Länder erweitern. Leistungen wie Trainings, Assessments und andere Ressourcen stehen somit seit Anfang 2022 weltweit über 10’000 Partnern zur Verfügung, auch solchen aus der Schweiz. Hierzulande nehmen mittlerweile 100 regionale HP-Partner teil und lassen sich durch den Hersteller in einer der fünf Kategorien zertifizieren. Und das ohne direkten finanziellen Anreiz. Denn eine Incentivierung im Rahmen des Programms ist nicht vorgesehen, wie Daniel Esslinger (rechts im Bild), Commercial Channel Sales Manager bei HP Schweiz, erklärt. "Die Partner sind alle aus eigener Motivation auf uns zugekommen".

Zwar nicht seitens des Herstellers, einen wirtschaftlichen Ansporn gibt es aber auch fernab von Incentives durchaus. Denn Kunden würden Nachhaltigkeitsaspekte heute aktiv bei IT-Dienstleistern und -Systemhäusern ansprechen, so Esslinger. "Sie sind oftmals Teil von öffentlichen Ausschreibungen und werden zusehends auch bei mittelständischen Projekten nachgefragt." Sicher, der Preis sei nach wie vor ein bestimmender Wettbewerbsfaktor. "Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen kann das Thema Nachhaltigkeit aber schnell zum Entscheidungskriterium werden."


Das steigende Interesse der Unternehmenskunden kann Hermann Graf (links im Bild) bestätigen. Als Geschäftsleiter und Inhaber des HP-Partners T&N aus Dietlikon sieht er in der Praxis entsprechende Anforderungen mittlerweile in rund 50 Prozent seiner Projekte und Ausschreibungen. Für den IT-Dienstleister sei es daher entscheidender Antrieb gewesen, Kunden, aber auch Partnern sowie nicht zuletzt den eigenen Mitarbeitern den Nachhaltigkeitsbeitrag des Unternehmens über das HP-Programm aufzeigen zu können. Und das bisher äusserst erfolgreich. Immerhin ist T&N bereits seit Ende 2022 Amplify-Impact-Catalyst-3-Star Partner – und seit kurzer Zeit gar der erste Schweizer Partner mit vier Sternen und somit der zweithöchsten Zertifizierung des Programms. "Als wir den dritten Stern hatten, hat uns das motiviert, auch gleich noch den vierten Stern in Angriff zu nehmen", berichtet Graf.

Das gesamte T&N-Team hat demnach mit Herzblut daran gearbeitet, die Zertifizierung zu erreichen. Keine leichte Aufgabe für das mittelständische Unternehmen. Insgesamt sind nochmals dreieienhalb Monate Arbeitszeit in den vierten Stern geflossen. Und mit jeder der insgesamt fünf Kategorien steigen die Anforderungen, bis hin zu komplexen Aufgaben wie einer Analyse des gesamten CO2-Fussabdrucks. Das würde gerade kleinen Partnern nicht immer in die Hände spielen. Immerhin ist "das Programm weltweit in jedem Land das gleiche", gibt der Geschäftsleiter des rund 180 Mitarbeiter starken Unternehmens zu bedenken. Diese global standardisierten Anforderungen würden vor allem grossen und sehr grossen Partnern leichter fallen, die gegebenenfalls über entsprechende Erfahrungen und spezialisierte Teams verfügen. Kleine Unternehmen müssten Know-how und Prozesse laut Graf hingegen oftmals erst aufbauen.


Doch trotz punktueller Optimierungspotenziale: Der T&N-Geschäftsleiter zeigt sich mehr als zufrieden mit dem Geleisteten der eigenen Mannschaft und mit der erreichten 4-Sterne-Zertifizierung. Es sei ein Invest in die Zukunft und in die langfristige Entwicklung des eigenen Geschäftes. HP-Channel-Manager Esslinger bekräftigt zudem, dass der Hersteller das Feedback der Partner jederzeit ernstnehme. Zudem seien das Programm und die Anforderungen nicht in Stein gemeisselt. "Sicher, wir müssen Vergleichbarkeit ermöglichen – und das weltweit. Aber wir unterstützen die Partner auf ihrem Weg mit unseren Leuten und prüfen gemeinsam, wie sich die Ziele erreichen lassen». Das trägt Früchte. Das Interesse an Amplify Impact sei in der Schweiz hoch, erste angehende Fünf-Sterne-Kandidaten gibt es laut Esslinger bereits. T&N will sich hingegen vorerst auf den gewonnenen "Lorbeeren ausruhen", wie Graf mit Blick auf die erfolgreichen Anstrengungen der vergangenen Monate erklärt. Er ist aber fest überzeugt, dass HP mit dem Programm wichtige Pionierarbeit geleistet hat. "Ich wünsche mir, dass das auch andere Anbieter machen. Dies würde weiter die Sichtbarkeit des guten Systems verstärken. Nach dem Motto tue Gutes und sprich darüber." Gleichzeitig geht Graf aber davon aus, dass Anforderungen wie die des HP-Partnerprogramms bald zum Standard in der IT-Welt avancieren werden. Das sei ein bisschen wie mit der Entwicklung der Bioprodukte. "Früher eine Seltenheit, kann man sie heute in jedem Supermarkt kaufen", so der T&N-Geschäftsleiter. (sta)