2024 steigen die weltweiten IT-Ausgaben um 6,8 Prozent auf fünf Billionen US-Dollar. Damit schrauben die Marktanalysten von Gartner ihre Prognose allerdings etwas zurück, diese lag im Vorquartal noch bei 8 Prozent. Vor allem sollen Wachstumseffekte rund um generative KI (GenAI) vorerst noch ausbleiben. Sorgte die Technologie 2023 für einen regelrechten Hype, sieht Gartner für das aktuelle Jahr noch keine allzu grosse Investitionsbereitschaft im Markt. "Während GenAI alles verändern wird, wird es keinen signifikanten Einfluss auf die IT-Ausgaben haben, ähnlich wie bei IoT, Blockchain und anderen grossen Trends, die wir erlebt haben", so John-David Lovelock, Distinguished VP Analyst bei
Gartner. 2024 werde zwar das Jahr sein, in dem Unternehmen in die Planung des Einsatzes von GenAI investieren. "Aber die IT-Ausgaben werden von traditionelleren Kräften wie Rentabilität und Arbeitskraft getrieben und von einer anhaltenden Welle der Veränderungsmüdigkeit nach unten gezogen."
Dennoch zeichnen sich spannende Marktentwicklungen am Horizont ab. So sollen sich IT-Services mit einem Wachstum vom 8,7 Prozent auf 1,5 Billionen Dollar erstmals zum weltweit grösste IT-Segment entwickeln. Dies ist laut Gartner vor allem darauf zurückzuführen, dass Unternehmen in organisatorische Effizienz- und Optimierungsprojekte investieren. Damit überholen Services mit dem Kommunikationsbereich den bisherigen Primus. "Die Akzeptanz von Geräten und Kommunikationsdiensten bei den Verbrauchern hat vor über einem Jahrzehnt ihren Tiefpunkt erreicht. Das Ausgabenniveau der Verbraucher wird in erster Linie durch Preisänderungen und Austauschzyklen bestimmt und lässt nur noch Raum für inkrementelles Wachstum, so dass es unvermeidlich war, dass Software und Dienstleistungen den Markt überholen", sagte Lovelock.
Rückblickend lag die Wachstumsrate der IT-Ausgaben 2023 mit 3,3 Prozent lediglich um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Das war laut
Gartner vor allem auf die Veränderungsmüdigkeit der CIOs zurückzuführen. Im Jahr 2024 soll die Dynamik allerdings wieder zunehmen – mit einer entsprechend höheren Wachstumsrate. Dennoch rechnen die Analysten damit, dass IT-Verantwortliche nach wie vor zögern werden, neue Verträge zu unterzeichnen, sich zu langfristigen Initiativen zu verpflichten oder neue Technologiepartner zu gewinnen.
(sta)