Vor 100 Tagen, im November 2023, hat
Broadcom nach einem langen Hin und Her
Vmware übernommen. Für CEO Hock Tan ein guter Anlass, um ein erstes Resümee zu ziehen, das erwartungsgemäss positiv ausfällt. Zwar liege noch ein langer Weg vor dem Unternehmen, man habe aber wesentliche Fortschritte erzielt, schreibt er in einem
Blog-Beitrag. "Wir haben unser Software-Portfolio, unseren Go-to-Market-Ansatz und die gesamte Organisationsstruktur überarbeitet", so Hock Tan. "Wir haben geändert, wie und über wen wir unsere Software verkaufen werden. Und wir haben die Umstellung des Software-Geschäftsmodells abgeschlossen, das sich seit 2019 beschleunigt vom Verkauf unbefristeter Software- zu reinen Abonnementlizenzen entwickelt hat – dem Branchenstandard."
Die Methoden und die Geschwindigkeit, mit der Broadcom dieses Vorhaben angegangen ist, haben weltweit allerdings zu teils scharfer Kritik seitens Kunden und Partnern geführt. Auch in der Schweiz, wie regionale IT-Dienstleister gegenüber "Swiss IT Reseller" bestätigten. Die
Analysten von Forrester rechnen daher gar damit, dass sich 2024 bis zu 20 Prozent der VMware-Kunden nach anderen Anbietern umsehen könnten.
"Natürlich sind wir uns bewusst, dass dieses Ausmass an Veränderungen bei unseren Kunden und Partnern ein gewisses Unbehagen hervorgerufen hat", sagt der Broadcom-CEO. "Aber alle diese Schritte dienten dem Ziel, schneller innovativ zu sein, die Bedürfnisse unserer Kunden effektiver zu erfüllen und die Geschäftsbeziehungen mit uns zu vereinfachen. Wir erwarten auch, dass diese Veränderungen zu einer höheren Rentabilität und besseren Marktchancen für unsere Partner führen werden."
Hock Tan zeigt sich trotz der Turbulenzen überzeugt: "Die ersten 100 Tage waren ein starker Start für
Vmware als Teil von
Broadcom." Künftig soll ganz die Cloud Foundation-Plattform im Zentrum der VMware-Strategie stehen. Für diese habe Broadcom die Listenpriese für Abonnements laut eigenen Angaben um die Hälfte gesenkt und die Supportleistungen erhöht, schreibt der CEO. Wie "The Register" jedoch
berichtet, sind VMware-Lizenzen nur noch in Produkt-Bundles verfügbar. Wer bestehende VMware-Lösungen neu lizenzieren möchte, sei daher dazu gezwungen, teils nicht erforderliche Software-Produkte zu beziehen – was laut "The Register" zu um 500 bis 600 Prozent gestiegenen Lizenzkosten führen kann.
(sta)