Die Schweizer ICT-Brache stabilisiert sich, schreibt der Branchenverband Swico zur Veröffentlichung des neuesten Swico ICT Index fürs zweite Quartal. Dieser liegt bei 109,7 Punkten, was gegenüber dem Vorquartal einem Plus von 0,8 Punkten entspricht. Das unterstreiche die positive Stimmung in der Branche, so
Swico, nachdem die Schweizer ICT-Branche "eine Phase der Unsicherheit durchlaufen" habe.
Die positive Entwicklung sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen. So rechne das Seco für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent, gleichzeitig habe sich die Inflation hierzulande deutlich auf 1,2 Prozent abgeschwächt und liege nun auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2021. "Dank dieser verbesserten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen können sich die ICT-Unternehmen wieder verstärkt branchenspezifischen Themen widmen." Ein weiteres Indiz für die Rückkehr der ICT-Branche auf einen normalen Wachstumspfad sei der verstärkt wahrgenommene Fachkräftemangel, erklärt Swico weiter. Alle Segmente der Branche, von Software über IT-Services und IT-Technology bis hin zu Consulting, würden sich im zweiten Quartal mit einem Engpass konfrontiert sehen. "Der Kampf um die besten Talente ist ein klares Zeichen dafür, dass die Unternehmen wieder vermehrt Aufträge generieren und ihre Teams ausbauen", interpretiert Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen
Swico, dazu.
Bei der Betrachtung der untersuchten Segmente zeigt sich, dass vor allem die Bereiche Software mit einem Index-Plus von 4,3 Punkten sowie IT-Technology mit plus 5,3 Punkten optimistisch in die Zukunft blicken. Die CE-Branche bleibe mit einem Wert von 98,9 Punkten zwar unter der Wachstumsgrenze, der Wert steig aber mit plus 11,4 Punkten deutlich an.
Swico schreibt hierzu: "Die Branche zeigt ein ambivalentes Bild hinsichtlich der Auftragslage. Einerseits erwarten die Anbieter eine Zunahme der Sales Pipeline und einen Anstieg des Auftragseingangs. Andererseits rechnen sie mit einem rückläufigen Wert des Auftragsbestandes. Im Vergleich zu vorangegangenen Quartalen, in denen die Indizes durchweg im negativen Bereich lagen, zeichnet sich jedoch eine positive Trendwende ab."
Weiter in einem herausfordernden Umfeld bewegt sich das Segment Imaging, Printing und Finishing (IPF), wo der Indexwert, der Ende 2023 deutlich zurückging, auf tiefen 64,2 Punkten verharrt. "Eine rückläufige Nachfrage, gepaart mit zunehmendem Preis- und Kostendruck, setzt die Anbieter unter Druck. Die Unsicherheiten im Markt erschweren eine positive Entwicklung und lassen kurzfristig keine Trendwende erkennen", kommentiert Swico hierzu.
(mw)