Schweizer Unternehmen: Nachholbedarf bei KI und Governance
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Schweizer Unternehmen: Nachholbedarf bei KI und Governance

Eine Studie zum Umgang mit KI und Daten in Schweizer Unternehmen stellt eine Diskrepanz zwischen der Begeisterung für generative KI und der geringen Reife der tatsächlich vorhandenen Daten- und KI-Ökosysteme und -Strategien fest.
26. August 2024

     

Das Beratungsunternehmen Colombus Consulting hat in Zusammenarbeit mit Oracle und der Haute École de Gestion de Genève eine Umfrage bei Schweizer Unternehmen und Organisationen durchgeführt und Ergebnisse in Studienform unter dem Titel "Schweizer Data und KI Observatorium 2024" veröffentlicht. Ein Ergebnis der Studie ist, dass Schweizer Unternehmen hohe Ambitionen im Bereich Daten und KI haben – aber sie haben gleichzeitig Schwierigkeiten, diese Themen effektiv in ihre Strategien zu integrieren und erfolgreich umzusetzen.

So bezeichnen 91 Prozent der befragten Unternehmen ihren Reifegrad bezüglich Daten und KI als niedrig oder mittel. Nur 55 Prozent verfügen über eine Governance-Struktur, und gar bloss 46 Prozent finden, ihre Sicherheitsvorkehrungen seien fortschrittlich. Nicht gerade gut steht es auch um KI: Nur 33 Prozent der Befragten haben klünstliche Intelligenz in ihre langfristigen Strategien integriert. Dies vor allem mit der Begründung, es fehle an Know-how und es gebe Bedenken, was Kosten und ROI betreffe. Die Studie stellt weiter fest, dass die Transformation der Kompetenzen laufend Fortbildungs- und Umschulungsprogramme erfordert, um die Automatisierung und KI zu begleiten. Dem gegenüber halten 67 Prozent, also zwei Drittel der befragten Unternehmen, fest, sie hätten schon Use Cases für generative KI identifiziert und entsprechende Pilotprojekte lancier. Dies geschieht demnach am häufigsten zur Verbesserung der Produktivität und der Kundenerfahrung.


Der Schluss aus den Ergebnissen: Es bestehe eine Diskrepanz zwischen der Aufmerksamkeit, die generativen KIs geschenkt wird, und der relativ geringen Reife der Daten- und KI-Ökosysteme. Yvan Cognasse, Senior Director bei Oracle, führt dazu aus: "KI hat das Potenzial, unsere Welt radikal zu verändern, weit über das hinaus, was wir uns derzeit vorstellen können. Dennoch schätzen nur 50 Prozent der Unternehmen, dass ihr Führungsteam über grundlegende Kenntnisse der KI-Konzepte verfügt. Es ist daher unerlässlich, dass die Ausbildung der Führungskräfte zur Priorität wird, damit ihre Mitarbeiter schnell von der KI profitieren und Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen." (ubi)


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