Konsumklima angespannt: 'Für Händler geh es ans Eingemachte'
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Konsumklima angespannt: "Für Händler geh es ans Eingemachte"

Keine allzu rosigen Aussichten für den Handel: Konsumenten bleiben auch im kommenden Jahr zurückhaltend bei Ausgaben. Gerade im Non-Food-Sektor.
17. Dezember 2024

   

Die anhaltend angespannte wirtschaftliche Lage in der Schweiz schlägt sich auch 2025 deutlich im Konsumverhalten nieder, resümiert die Unternehmensberatung Alix Partners auf Grundlage einer aktuellen Verbraucherstudie mit insgesamt 1000 Befragten. Demnach wollen Schweizer Konsumenten im kommenden Jahr noch stärker auf nicht-notwendige Einkäufe verzichten.

Laut der Umfrage will mehr als ein Drittel (38%) der befragten Verbraucher insbesondere im Non-Food-Bereich weniger ausgeben. Dazu zählen Freizeit-, Elektronik- und Baumarktartikel. Nur 16 Prozent beabsichtigen, ihre Ausgaben in diesem Bereich zu erhöhen. Zudem wollen 34 Prozent der Befragten weniger für Gastronomie ausgeben, 35 Prozent weniger für Unterhaltung ausserhalb des Hauses. Aber auch mehr verfügbare Ressourcen würden nicht unbedingt eine Veränderung der Situation für den Handel mit sich bringen: Stünde den Schweizer Verbrauchern mehr Geld zur Verfügung, würden sie eigenen Angaben zufolge stattdessen entweder mehr für Reisen ausgeben (30%) oder mehr sparen (29%). Viele Händler können sich laut den Studienautoren zudem nicht mehr auf das Jahresendgeschäft als Umsatz- und Ertragsbringer verlassen, Verbraucher verteilen ihre Ausgaben hingegen auf einen längeren Zeitraum.


"Viele Händler müssen zusehen, wie sie im kommenden Jahr bei schrumpfender Nachfrage Warenkörbe und Frequenzen aufrechterhalten können", sagt Nordal Cavadini, Partner & Managing Director bei Alix Partners. "Händler mit dem Rücken zur Wand locken Kunden mit immer höheren Nachlässen und bringen andere unter Zugzwang. Wer die Rabattschlachten nicht mitmachen will, muss kurzfristig seine Kundenbeziehungen nutzen und Flexibilität unter Beweis stellen: mit datengestützten und personalisierten Angeboten statt dem Giesskannen-Prinzip." Langfristig sind Unternehmen jedoch mit strukturellen Barrieren konfrontiert. Nach mehreren wachstumsschwachen Jahren sind in vielen Unternehmen die Potenziale zur Kostensenkung ausgeschöpft.

Für Unternehmen im Handel gehe es vor diesem Hintergrund jetzt ans Eingemachte, erklärt Cornelia Brühwiler, Partner bei Alix Partners. "Wer nicht profitabel ist, muss alles auf den Prüfstand stellen: Wo differenziere ich mich, welches Angebot mache ich meinen Kunden? Und wie stelle ich mich nach Innen digital und agil auf? Dafür sind digitale Prozesse und tiefe Einsichten in das Verhalten der eigenen Kunden unabdingbar. In diesem Zusammenhang erwarten wir im nächsten Jahr anhaltend hohe Turnaround- und Transformationsaktivitäten in der Branche." (sta)


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