Vergangene Woche haben sich bei "Heise" Leser gemeldet und über neu gekaufte Seagate-Festplatten
berichtet, die bereits während Tausenden Stunden im Einsatz waren. Mittlerweile ist die Zahl der Betroffenen
auf über 100 angewachsen, mitunter auch aus der Schweiz und Österreich.
Wie eine Prüfung der Harddisks mit Analysetools wie Smartomontools ergeben hat, waren die Platten im Schnitt über 25'000 Stunden im Einsatz. Allesamt wurden sie im regulären Handel erworben, so etwa bei den deutschen Anbietern BAB Distribution, CTN-Systeme wie auch bei einigen Amazon- und Ebay-Händlern. In der Schweiz wurden gebrauchte Seagate-Disks laut "Heise" via
Digitec Galaxus, in Österreich via DiTech verkauft. Auch grosse Systemhäuser wie
Bechtle oder
Wortmann sollen betroffen sein. Auf welchen Wegen die Disks in den Verkaufskanal gelangt sind, ist bis anhin offen. Mittlerweile sollen bereits erste Laufwerke vom Handel zurückgenommen worden sein.
Hersteller
Seagate sah sich mittlerweile dazu gezwungen, eine Stellungnahme herauszugeben, weist darin aber alle Schuld von sich: "Seagate hat diese falsch deklarierten Festplatten weder an Händler verkauft noch vertrieben. Wir empfehlen Händlern, Festplatten nur von zertifizierten Seagate-Distributionspartnern zu kaufen, um sicherzustellen, dass sie ausschliesslich neue oder von Seagate werksseitig rezertifizierte Laufwerke erwerben und verkaufen". Zudem verweist der Hersteller darauf, dass im Rahmen des Seagate Drive Circularity Program generalüberholte und weiterverkaufte Platten mit dem Etikett "Factory Recertified" versehen seien.
(rd)