Das US-Justizministerium blockiert die Übernahme von
Juniper Networks durch
Hewlett Packard Enterprise und klagt, wie am gestrigen Donnerstag bekanntgeworden ist. Die Behörde begründet den Schritt damit, dass sich der Zusammenschluss negativ auf den Wettbewerb auswirken würde. Konkret wird befürchtet, dass HPE zusammen mit Cisco über 70 Prozent des US-Marktes für Netzwerkinfrastruktur halten könnte, wie "Reuters"
berichtet.
HPE hat vor einem Jahr offiziell angekündigt, Juniper Networks übernehmen zu wollen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 14 Milliarden Dollar. Gelingt der Deal, könnte HPE seine nach der Aruba-Übernahme (2015) ohnehin gut aufgestellte Netzwerk-Sparte nochmals massiv stärken.
Nachdem die EU-Kommission sowie die britische Wettbewerbsbehörde im vergangenen August bereits grünes Licht für die Akquisition gegeben hatten ("IT Reseller"
berichtete), steht sie nun wieder auf der Kippe. Sowohl HPE als auch Juniper haben aber bereits angekündigt, sich gegen die Klage verteidigen zu wollen. "Wir sind der Ansicht, dass die Analyse des Justizministeriums zu dieser Akquisition grundlegend fehlerhaft ist, und wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Justizministeriums, eine Klage einzureichen, um den Abschluss der Transaktion zu untersagen", schreiben die beiden Unternehmen in einem gemeinsamen Statement. "Wir werden uns energisch gegen die überzogene Auslegung der Kartellgesetze durch das Justizministerium wehren und aufzeigen, wie diese Transaktion den Kunden mehr Innovation und Auswahl bietet, die Dynamik auf dem Netzwerkmarkt durch mehr Wettbewerb positiv verändert und das Rückgrat der amerikanischen Netzwerkinfrastruktur stärkt."
HPE und Juniper sprechen von umfangreichem Beweismaterial, das die wettbewerbsfördernden Effekte der Übernahme belegen soll. Vor allem im WLAN-Bereich, der im Mittelpunkt der Klage steht. So sprechen die beiden Unternehmen von mindestens acht Alternativen auf dem Markt, die Kunden neben HPE/Juniper zur Verfügung stehen. "Die Transaktion wurde von den Kartellbehörden in 14 Ländern genehmigt, darunter die Europäische Kommission und die britische CMA, die die Transaktion jeweils vorbehaltlos genehmigten und die wettbewerbsfördernden Vorteile dieser Transaktion bestätigten. Neben Israel sind die USA das einzige Land, das diese Transaktion nicht genehmigt hat."
(sta)