Microsoft zeigt, wo es mit Navision lang geht


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/13

     

Bis jetzt blieben die Pläne von Microsoft in Sachen Business-Software weitgehend im Dunkeln oder wurden nur gerüchteweise herumgeboten. Jetzt folgte die Aufklärung: Die Schweizer Niederlassung lud zur Nabelschau und gab den Blick auf die Planung für die nächsten Jahre frei.
Eine der wichtigsten Entscheidungen, die Microsoft getroffen hat und in den letzten Tagen offiziell bestätigte gleich vorweg: Die ERP-Produkte Navision und Axapta sollen bis ins Jahr 2012 weiter entwickelt werden. Dasselbe gilt im übrigen auch für die Produkte, die aus der Übernahme des vor allem in den USA stark vertretenen ERP-Herstellers Great Plains stammen. Die Zeit bis dann wird Microsoft dafür nutzen, das geplante Microsoft Business Framework (MBF) zu entwickeln, das auf Visual Studio .Net basieren wird.
Zudem ist Microsoft dabei, eine Unified Code-Version einer eigenen ERP-Software zu entwickeln – quasi das Erbe von Navision und Great Plains – auf die Beine zu stellen. Diese Software kursierte bis jetzt unter dem Codenamen «Green».
Mit diesen Bausteinen (dem Business Framework und «Green») will Microsoft die Basis bilden, auf der andere Software-Hersteller andocken können (Stichwort: Reduktion der Fertigungstiefe).
Die Softwarepartner sollen Erweiterungen entwickeln, die sich beispielsweise nur auf einzelne Regionen, Branchen oder Industriezweige ausrichten.
Die Partner können dabei bis zu einem gewissen Mass wählen, wie viel Komplexität der Basis von Microsoft sie nutzen wollen. Und sie können das Framework von Microsoft mit einer Free Runtime-Lizenz nutzen.

Sieben Business-Pläne

Die Microsoft-Roadmap sieht vor, dass sowohl das Business Framework als auch «Green» in der zweiten Jahreshälfte 2005 den Status «Release to Manufacture» erhalten, sprich lieferfertig sein sollen. Allerdings wies Microsofts ISV Group Manager Rolf Stirnemann bei der Präsentation dieses Fahrplans darauf hin, dass die Termine nicht als absolut verbindlich vorausgesetzt werden sollten.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den hiesigen Softwareherstellern hat bereits gefruchtet. In der Kategorie Top Managed ISV, in der Microsoft mit gegen 20 Firmen eine sehr enge Beziehung eingehen wird, sind sieben Business-Pläne unterzeichnet. Mit den Telemanaged ISVs, die eine Ebene tiefer angesiedelt sind, ist Microsoft bereits in Kontakt getreten – die Ansprechpartner kennen sich.
Hier will Microsoft in der Schweiz 150 Beziehungen pflegen. Die losesten Partnerschaften mit den sogenannten Breath ISVs (ca. 400 an der Zahl) wurden mit Infoveranstaltungen und Mailings ebenfalls bereits gefestigt. Bei den vertikalen Branchenlösungen etwa für Anwälte, Garagen, Treuhand u.a. jeweils mit zwischen drei bis sechs ISVs in Beziehung treten. (map)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER