Hewlett-Packard wird künftig Server mit Prozessoren von AMD anbieten. Die Proliant-Serie wird um Modelle mit zwei bis vier AMD Opteron Prozessoren aufgestockt. In HPs PCs und Notebooks steckt ohnehin schon
AMD. Gleichzeitig kündigte
HP eine «mehrjährige Kooperation» mit AMD unter anderem in den Bereichen Marketing und technische Entwicklung an.
Brisant an der Geschichte ist, dass HP im Serverbereich in festem Schulterschluss mit
Intel stehen sollte. Denn beide Firmen entwickeln seit Jahren gemeinsam den 64-Bit-Chip «Itanium». HP war denn auch bemüht, sein Commitment zu Itanium zu beteuern.
Scott Stallard, Senior Vice President und General Manager für Enterprise Storage und Server bei HP behauptet denn auch: «Unser Bekenntnis zu und unsere Pläne für Itanium werden durch diese Ankündigung nicht geändert. Sie werden sogar gestärkt.» Wie das gehen soll, erklärte er allerdings nicht.
«Kein Vertrauensbruch»
Zudem beteuert
HP eilig, der Einsatz von AMD-Prozessoren sei kein Vertrauensbruch gegenüber den eigenen Entwicklern, sondern solle lediglich Intels «Xeon» konkurrenzieren. Denn in der unteren und mittleren Leistungsklasse der Proliant-Serverreihe wurden bisher Intels Pentium- und Xeon-Prozessoren verbaut.
Analysten interpretierten die aktuelle Entwicklung dahingehend, dass der Itanium-Chip hauptsächlich für Applikationen eingesetzt werden wird, die besonders zuverlässig laufen oder sonstige spezielle Eigenschaften haben müssen und eben nicht für die Durchschnitts-Anforderungen, die
Intel und HP ursprünglich damit bedienen wollten.
Meilenstein für AMD
Für AMD ist ein Meilenstein in der Aufholjagd gegenüber
Intel erreicht. Der Opteron ist nun ein Jahr auf dem Markt und wie es scheint schafft AMD damit endlich den Sprung in den Unternehmensmarkt. Der margenschwache Consumer-Markt wird durch die ewigen Preiskämpfe mit Intel stetig unattraktiver für
AMD.
Für Intel ist die HP-Pille besonders bitter, denn
Hewlett-Packard ist immerhin der zweitgrösste Serverproduzent weltweit. Auch
IBM und Sun verbauen bereits AMD-Chips in ihren Servern und bedienen zusammen mit HP 70% des weltweiten Servermarktes. (ava)