Die unter dem Namen XXL-Distribution laufende Ausgliederung von Produkten an das Lager im deutschen Straubing scheint sich für
Ingram Micro Schweiz auszuzahlen. Seit der ersten Testphase im Juli letzten Jahres wurden bisher über 150 Hersteller mit kleineren Volumen in das XXL-Modell aufgenommen. Ingram-Schweiz-Chef Joe Feierabend (Bild) zu IT Reseller: «Mit Herstellern wie zum Beispiel Kingston konnten wir den Umsatz gegenüber früher verdoppeln, den Absatz mit Asus-Produkten gar verdreifachen. Und das Supplies-Geschäft ist ebenfalls überproportional gewachsen.»
Verfügbarkeit verzehnfacht
Feierabend führt die guten Resultate auf eine um den Faktor zehn erhöhte Verfügbarkeit, ein aggressives Pricing und die Möglichkeit der Next Day Delivery zurück, wodurch sowohl Händler als auch Hersteller von dem neuen Modell profitierten.
Die erhöhten Umsätze aus Straubing zeitigen demgemäss auch Auswirkungen auf die Gesamtumsätze von Ingram Schweiz. Diese seien im Januar um 9, im Februar um 17 und im März gar um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr angewachsen. In Anspielung auf Konkurrenten wie zum Beispiel eine COS oder ähnlich gelagerte Subdistributoren meint Feierabend, Ingram Schweiz habe mit dem Modell «einen Preis/Leistungs-Vorteil, der momentan nicht wettgemacht werden kann».
Kritik als Werbung
Auf den oft von Konkurrenten gehörten Vorwurf, Ingram würde Transport und Lagerung von Kleinmengen aus dem Logistikcenter Straubing nicht kostenrichtig abrechnen, sagt Feierabend gelassen: «Wir betrachten das als positive Botschaft an unsere Partner. Verfügbarkeit und Preis sind neben einem hohen Logistik-Servicelevel unabdingbar für den Erfolg eines Distributors.»
Für Straubing seien die Anteile aus der Schweiz «Peanuts», wichtig sei für Ingram Schweiz, dass man die Gunst der Hersteller und die Verfügbarkeit enorm habe steigern können. Seit der strategischen Auslagerung von Produkten an das deutsche Lager wurde der Anteil von Produkten aus Straubing von 10 auf 17 Prozent am Schweizer Gesamtumsatz gesteigert. (mg)