Umstrukturierungen sanieren Fujifilm

Ein gravierender Umbau hat dem japanischen Fotokonzern Fujifilm das Leben gerettet. Tausende Mitarbeiter mussten dafür über die Klinge springen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/02

     

Umfassende Restrukturierungsmassnahmen haben dem Fotokonzern Fujifilm im abgelaufenen vierten Quartal einen Gewinnsprung von 70 Prozent beschert. So schraubte das Unternehmen denn auch seine Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2006 um mehr als ein Drittel nach oben. Im erwähnten Quartal verdiente der Hersteller von Filmmaterial und Digitalkameras rund 71 Mrd. Yen (690 Mio. Franken). Analysten gingen von maximal 29 Mrd. Yen aus. Für 2006 erwarten die Japaner einen Betriebsgewinn von 110 Mrd. Yen (Ziel: 80 Mrd.) Am Markt wurden 97 Mrd. Yen erwartet.

Weniger Fotofilme und Mitarbeiter

Der Umstrukturierung fielen tausende Stellen zum Opfer. In der Schweiz wurden im Sommer beispielsweise die Fujicolor Labors in Dielsdorf geschlossen und per Ende September die Produktion an Fujicolor Central Europe in Deutschland übergeben. Hierzulande verloren damals 51 Mitarbeitende ihren Job. Die Produktion von Fotofilmen wurde wegen des zunehmenden Wechsels der Kunden zu Digitalkameras weltweit drastisch heruntergefahren. Zudem hat der Konzern damit begonnen, neue Wachstumsbereiche zu erschliessen. Besonders im Blickfeld liegen dabei die Bereiche optische Geräte und hochfunktionelle Materialien (Beschichtungen für Flachbildschirme, Inkjet-Tinte, Material zur Chip-Produktion), Dokumentenverwaltung, Grafische Industrie, Medical Imaging (Forschung in Photonics, Nanotechnik) und Life Science (Schwerpunkt Medizinische Therapie und Gesundheit, DNA-Analyse) Die Business-to-Business-Bereiche sollen bereits in diesem Jahr die Hälfte des Umsatzes ausmachen, liess das Unternehmen in einer Mitteilung verlauten.

Hohe Investitionen

Auch der Bereich Consumer Electronics soll fortgeführt und ausgebaut werden. Zur Umstrukturierung des Bereichs Consumer Imaging hat Fujifilm im letzten Jahr tief in die Tasche gegriffen und umgerechnet rund 1,9 Milliarden Franken investiert. Die Massnahmen, zu denen unter anderem Produktionsverlagerungen und eine Reorganisation der Forschung gehören, sollen bis Ende März dieses Jahres abgeschlossen sein. Danach soll auch der Consumer-Sektor wieder profitabel arbeiten. (sk)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER