Aus der Beteiligungsgesellschaft COS soll nun ein reines Speicherunternehmen werden. Die börsenkotierte Firma ist bereits mit dem deutschen Speicher-Distributor COS Memory in diesem Geschäft vertreten. Mitte März hat COS nun die Absicht bekanntgegeben, den Schweizer Speicherhersteller Swissbit zu übernehmen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die beiden Unternehmen unterzeichnet. Swissbit wurde 2001 mittels Management Buy-out von
Siemens gegründet und ist vor allem bekannt für seine USB-Sticks mit Victorinox-Sackmesser. Die Firma unterhält Niederlassungen in Deutschland, Japan und USA und erwirtschaftete 2006 mit rund 140 Mitarbeitenden einen Umsatz von über 100 Mio. Franken. Produziert wird an zwei Standorten in der Schweiz und Deutschland, wobei pro Jahr 4 Mio. Speichermodule ausgespuckt werden.
Swissbit-Verwaltungsratspräsident Alexander Bringolf bezeichnet im Gespräch mit IT Reseller die Synergien allein schon aufgrund der Tatsache als optimal, dass die Stärken von COS in der Logistik und jene von Swissbit in der Produktion liegen.
An der COS-Generalversammlung vom Mai werden die Aktionäre über das Geschäft entscheiden. Die Zustimmung seitens Swissbit bleibt Formsache, denn die Aktien sind mehrheitlich im Besitz der drei Gründer. Erfolgt die Zustimmung würde auch klar, wie die Transaktion wertmässig abgewickelt wird. Bis jetzt ist einzig klar, dass Swissbit als Sacheinlage in die COS-Holding eingebracht werden soll. Bezahlt wird in COS-Aktien, die neu ausgestellt werden. Zuerst steht bei COS aber eine Bilanzsanierung an. Am 29. März werden die Zahlen für 2006 veröffentlicht. Bereits ist klar, dass ein weiterer Verlust ausgewiesen wird in der Grössenordnung von 28 Mio. Franken. Hinter dem Vorhaben von COS und Swissbit kann man auch einen Reverse-Takeover vermuten. Swissbit will an die Börse und übernimmt dafür COS einen mit Logistik gefütterten Aktienmantel. Zu dieser Interpretation wollte Alexander Bringolf mit Verweis auf die Pressemitteilung keine Stellung nehmen. (map)