Der US-amerikanische Software-Hersteller Salesforce, der CRM (Customer Relationship Management)-Lösungen online im Software-as-a-Service-Verfahren anbietet, hat sich mit
Google zusammengetan. Im Visier des Web-Duos steht vor allem Erzrivale
Microsoft, der seinerseits eine webbasierte Version seiner CRM-Software plant.
Eintritt ins KMU-Geschäft
Wie Lindsey Armstrong, Co-President von Salesforce EMEA, an einer Webkonferenz aus London verkündete, wolle man mit der Kooperation den Eintritt in den SMB (Small and Medium Business)-Markt erlangen. «Durch die Zusammenarbeit mit
Google wird uns der Markt zu viel mehr kleinen Kunden geöffnet», so Armstrong. Google soll der Deal den Einstieg ins Geschäft mit Software als Webservice erleichtern und sein Standbein im Firmengeschäft stärken.
Nicht so weit wie erwartet
Die Zusammenarbeit geht nun aber doch nicht so weit, wie Analysten angenommen hatten. Ursprünglich ging man davon aus, dass die beiden kalifornischen Unternehmen ihre Angebote kombinieren und ein webbasiertes CRM mit Google-Online-Diensten auf den Markt bringen könnten. Nun wurde ein Service mit dem schönen Namen «Salesforce Group Edition featuring
Google Adwords» für KMU lanciert, der also die CRM-Plattform Salesforce Group Edition mit Googles Adwords kombiniert. Es lassen sich nun sowohl direkt in Google Adwords Werbeanzeigen schalten als auch via Google Adsense Inserate auf einer eigenen Site verkaufen.
Kundendaten-Austausch
Per Adword können Werbetreibende gewisse Schlüsselwörter festlegen, und die eigenen Anzeigen tauchen auf den Seiten mit den entsprechenden Trefferlisten auf. Interessenten, die über einen Klick auf die Werbeanzeige auf der Homepage des Unternehmens landen, können, wenn sie wollen, ihre Kontaktdaten in ein Formular eingeben, das die Informationen automatisch an die Kunden-Management-Software weitergibt.
«Das Produkt wurde für den Massenmarkt designed», ergänzt Jonathan Martin, Senior Director Product Marketing Salesforce EMEA. Beide Firmen hätten viele Gemeinsamkeiten, alles passe zusammen, eine Zusammenarbeit sei daher nur eine logische Konsequenz.
Miet- und Werbeeinnahmen
Im Zuge der Allianz ist Salesforce das erste On-Demand-Unternehmen, dass die Google Adwords-Plattform als offizieller Vertriebskanal weiterverkaufen darf. Die Kooperation umfasst gemeinsame Distribution, Technologie und Marketingmassnahmen. Die Mieteinnahmen für die Software und einen kleinen Teil der Werbeeinnahmen streicht Salesforce ein. Der Rest fliesst in die Taschen von Suchmaschinenriese
Google. Die «Group Edition» soll die «Team Edition» von Saleforce ersetzen. Sie ist in 14 Sprachen in 43 Ländern erhältlich. Als Anreiz offeriert der On-Demand-Spezialist zum Start ein Sonderangebot: Eine 5-Nutzer-Lizenz wird 600 Dollar pro Jahr kosten. Danach kostet die 5-User-Version 1200 Dollar pro Jahr. (sk)