Klare Kosten und grosse Freiheit

VoIP-Outsourcing ist ein wachsender Markt. Drei Argumente sprechen dafür: Reichhaltigkeit des Angebots, Fokus aufs Kerngeschäft und modernste ­Infrastruktur. Die Kommunikationsbranche freuts, die Kunden auch.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/11

     

VoIP-Outsourcing ist ein wachsender Markt. Drei Argumente sprechen dafür: Reichhaltigkeit des Angebots, Fokus aufs Kerngeschäft und modernste Infrastruktur.
«VoIP-Technologie lässt sich im Bereich Kommunikation fast für alles verwenden, mehrheitlich versteht man darunter aber IP-Telefonie», sagt Niklaus Bachsteffel, Business Developer Manager von Orange Business Services. «Die grösste Herausforderung ist dabei die Organisation. Früher war alles dezentral, die Netzwerke in kleine Einheiten geteilt und so zusammen verbunden, bei VoIP liegt aber der grösste Nutzen in zentraler Position und vielen Clients.»

Organisation fordert am meisten

Die Installationen seien aber nicht immer ganz einfach. «Zuerst geht es deshalb um Daten sammeln: Was und wer befindet sich wo und weshalb. Nach der Aufnahme der Daten kommt die Umsetzungsform. Die Organisationsänderung ist eine grössere Herausforderung als die Technik.»
Die Ansprüche halten sich dabei noch in Grenzen, wie Bachsteffel erklärt: «Die Mehrzahl der heutigen Mitarbeiter bevorzugt die klassischen Funktionen wie das Telefonieren über ein Telefon mit Hörer und Zahlenblock.» Die jüngere Generation, die den heutigen Funktionsumfang von VoIP auch privat nutze, habe ein moderneres Verständnis.

Outsourcing für Mehrwert

Die Anwendungen werden ständig erweitert und vielseitiger, ebenso auch die Technik. Deshalb ist Outsourcing eine gute Grundlage, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. «Mit VoIP-Outsourcing kann der Kunde immer auf die neueste Technologie zurückgreifen», sagt Ralf Schmid, Leiter Business Marketing von Sunrise.
Bachsteffel von Orange erklärt weiter: «Neue Funktionen sind integrierte CRM-Applikationen, zum Beispiel um in Call-Centern die Adressen und weitere Daten des Anrufers anzeigen zu lassen; vollständige elektronische Telefonverzeichnisse und Kontaktlisten mit Direktanrufen per einfachem Befehl; Echtzeit-Sprachaufnahmen; Präsenzstatus-Anzeige von internen und auswärtigen Mitarbeitern und automatisches Benachrichtigen sowie Instant Messaging, auch mobil».

Nur kleine Betriebe erneuern pur

Die Nachfrage beschränke sich heute auf drei Bereiche, erläutert Bachsteffel. «Komplett neue Anlagen auf VoIP sind nur bei kleinen Firmen gefragt, weiter gibt es eine grosse Anzahl Betriebe, die ihre alten Anlagen nur teilweise ablösen, schrittweise umstellen und am Ende aber zum gleichen Ziel der kompletten Erneuerung kommen. Als dritte Lösung kommen die hybriden Anlagen, die herkömmliche und IP-Netze parallel laufen lassen.»
Grosse Hersteller von Ausrüstungen bieten nur noch entweder Hybrid-Anlagen oder komplett IP-basierte Hardware an. «Leider muss man sagen, dass wir häufig bei Kunden verschiedene Anlagen unterschiedlicher Hersteller antreffen, die untereinander nicht kompatibel sind, weil die Standorte unabhängig agieren und die Leute nicht miteinander reden - da können wir dann jeden Standort einzeln betreuen, womit natürlich auch die Kosten steigen.» Die Lösungen seien aber immer auf die Kunden zugeschnitten, Der Anbieter spricht mit dem Kunden und unterbreitet Lösungsvorschläge. «Outsourcing ist dabei das schärfste Modell», so Bachsteffel. Der Zuspruch für VoIP ist deshalb so hoch, weil unterdessen viele Firmen ihre analogen Anlagen abgeschrieben und erkannt haben, dass deren Betrieb nicht ihr Kerngeschäft ist.

Packetangebote zur Auswahl

«Das häufigste Modell ist aber immer noch die Integration in bestehende Netze: Wir stellen die Anlagen auf, übergeben sie dem Betreiber und offerieren Service-Module. Hierbei steht auch ein voll gemanagter Service zur Auswahl mit dem ganzen Service-Paket, der dem Outsourcing ähnlich ist, aber erst später einsetzt - separat vom Anlagenaufbau.»
Auch bei der Swisscom steigt die Nachfrage: «VoIP wird weiter wachsen, auch beim Outsourcing», sagt Sepp Huber, Leiter Media Relations von Swisscom. «Derzeit sind Sprachqualität und örtliche Verfügbarkeit der Empfänger noch verbesserungswürdig, aber im Businesssektor ist VoIP seit Jahren gefragt, beispielsweise bei Grosskunden wie die Credit Suisse, die wir in diesem Jahr zusammen mit BT gewinnen konnten. Der Privatsektor steigt im Gegensatz nur allmählich um.»
«Da VoIP in die IT eingreift, macht es Sinn, alle Dienste vom gleichen Ort zu beziehen, sagt Ralf Schmid, Leiter Business Marketing von Sunrise. «Investitionen in Ausrüstung könnten mit Outsourcing als Betriebskosten abgerechnet werden.» Mit einem Leistungsvertrag hat dann auch der Finanzchef «alles aus einer Hand» (dem immer wieder auftauchenden Synonym). Kostenkontrolle wird dernach noch von Hand geschrieben. (mro)


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