Distribution im Gegenwind

Die Wirtschaftskrise schlägt sich langsam aber sicher auf die IT-Distribution nieder. Der Also-Konzern und Ingram Micro haben Verluste eingefahren.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/19

     

Der Also-Konzern konnte in den ers­ten neun Monaten des Geschäftsjahres 2008 zwar den Umsatz um 8 Prozent auf 3,782 Mio. Franken steigern, unter dem Strich resultierte jedoch ein Verlust von 0,3 Mio. Franken. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag mit 28,9 Mio. Franken um 16 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das Finanzergebnis schlug mit 25,1 Mio. Franken zu Buche, sodass ein Gewinn vor Steuern (EBT) von 3,8 Mio. Franken und unter dem Strich nur der oben erwähnte Verlust übrig bleiben.

Tiefe Erwartungen

Aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes rechnet der Konzern mit einem schwachen vierten Quartal und erwartet für das Gesamtjahr einen reduzierten Gewinn zwischen 3 bis 4 Mio. Franken. Von der aktuellen Finanzkrise sei man nicht direkt betroffen, redet Group Controller Hans Hess gegenüber IT Reseller das Ergebnis schön: «Also hat keine Finanzanlagen in den Büchern», so Hess. «Das gezeigte Finanzierungsergebnis von minus 25,1 Mio. Franken spiegelt lediglich die Finanzierungskosten für das operative Geschäft von Also wider.» Gegenüber der Vorjahresperiode sei dieser Betrag aufgrund angestiegener Zinssätze, Umsatzwachstum und somit Finanzierungsbedarf sowie Fremdwährungsdifferenzen um 3,6 Mio. Franken gestiegen.


Im dritten Quartal ist der Umsatz um 4 Prozent auf 1,288 Mrd. Franken gestiegen unter dem Strich wurde aber ein Minus von 2,4 Mio. Franken (2007: +7,6 Mio.) eingefahren.

Aus für Polen

Als Konsequenz der Ergebnisse werde man (Zitat) «Massnahmen zur nachhaltigen Verbesserung des Konzernergebnisses» einleiten: Unter anderem wird die polnische Tochtergesellschaft geschlossen und für den schwedischen Ableger würden verschiedene Optionen einschliesslich der Stilllegung evaluiert. Zudem werden in allen Tochtergesellschaften Preisanpassungen ins Auge gefasst. Aufgrund stark gestiegener Transportkosten wird der Handel künftig mit höherenFrachtkosten rechnen müssen, liess Also wissen.

Auch Ingram mit Verlust

Auch Broadliner Ingram Micro musste Federn lassen. Die Erlöse sanken im dritten Quartal um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 8,3 Mrd. Dollar. Das Netto-Einkommen beträgt nur noch 46 Mio. Dollar nach rund 72 Mio. im Vorjahr. In der Emea-Region brach der Umsatz um 10 Prozent auf 2,6 Mrd. Dollar ein. Hier fuhr Ingram einen operativen Verlust von 4,7 Mio. Dollar ein, nach einem Plus von 29 Mio. Dollar im Vorjahr. (Susann Klossek)


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