Die Green-Card-Initaitive der deutschen Bundesregierung soll bei deutschen Freiberuflern und Projektanbietern unerwünscht sein. Dies will die Münchner Gulp Information Services GmbH, nach eigenen Angaben "Betreiber von Deutschlands grösstem Portal für IT-Projekte", in einer Umfrage bei 15'000 Freiberuflern und 500 Anbietern von IT-Projekten ermittelt haben.
68 Prozent der Freiberufler und 72 Prozent der Projektanbieter halten die Initiative für eine schlechte Idee. Dabei ändert sich die Haltung, wenn die Resultate dadurch unterschieden werden, ob die Befragten bereits Projekterfahrung mit Spezialisten aus Osteuropa oder Indien gemacht haben. Immerhin halten nur noch 58 Prozent der Projketanbieter, die bereits Erfahrung mit ausländischen Spezialisten gesammtelt haben, die Initiative für eine schlechte Idee.
Ein Drittel der Freiberufler fürchten die Wettbewerbssituation mit den Green-Card-Workern, die, wie sogar 65 Prozent erwarten, mit Dumpingpreisen in den Markt eintreten werden. Aber auch die Anbieter von Projekten sind skeptisch: Sie sehen eher in den sprachlichen Barrieren ein Hindernis, das weder durch fachliche Qualifikation noch durch hohe Motivation kompensiert werden könne. Zwei Drittel der Anbieter fürchten sich vor dem Brain-drain, der eintreten könnte, wenn nach fünf Jahren, die ausländischen Spezialisten das Unternehmen wieder verlassen würden.
Gulp Information Services errechnete ihre Resultate aus 5003 Antworten. Wie eine Anfrage ergab, stammen davon 751 von Projektanbietern. Die Resultate sind also etwa im Verhältnis 6 zu 1 (Freelancer vs. Anbieter) zusatande gekommen. Der Löwenanteil der Antworten stammt demnach von Freiberuflern, die naturgemäss gegenüber der zu erwartenden Konkurrenz eine ablehnende Haltung einnehmen, und die Gulp.de über ihr Portal vermittelt. (mh)