Nach einem neuen Report von IDC hat Linux 1999 als Serverbetriebssystem Novells Netware bei den Neulizenzen überholt. Weltweit wurden ca. 1,3 Mio. Serverpakete auf Linux verkauft, 28% mehr als 1998.
Bis 2004 wird die Open-Source-Software Windows NT/2000 als meisteingesetztes Serversystem fast einholen. Laut IDC werden dann jährlich 4,7 Mio. Linux-Server ausgeliefert gegenüber 5,7 Mio. Windows 2000.
2005 oder 2006 könnte Linux sogar in Führung gehen. Die Linux-Umsätze sind allerdings verschwindend klein: Alle Linux-Sales 1999 entsprechen laut IDC etwa dem, was Microsoft OS-Business am dritten Arbeitstag im Januar erzielt hat.
Genau da liegt aber auch die eigentlich Bedrohung für MS, meinen Analysten: Linux drückt auf die Preise, und gleichzeitig muss Microsoft immer stärker von Upgrade-Umsätzen leben. Dazu sehen Beobachter die Wahrscheinlichkeit, dass fertige Linuxlösungen-Lösungen kommen, die Microsoft Kern-Servermarkt anknabbern werden.
Ob Microsofts da mit der .NET/Mietsoftware-Strategie gegenhalten kann?
Microsoft.NET scheint derzeit von zwei Dingen abzuhängen: Zuerst sind die Kunden auf ein serviceorientiertes Modell umzupolen. Zweitens müssen die Produkte so toll sein, dass Microsofts Marktanteil wieder steigt. Die Krux: Konkurrenten werden vermutlich ähnliche Services auf Linux und Unix bringen, womit MS wieder unter starken Preisdruck gerät. (mvb)