Die Post hat gestern ihr Internet-Portal Yellowworld freigeschaltet. Yellowworld will nach eigenen Aussagen "grösster Anbieter von E-Business-Dienstleistungen" in der Schweiz werden. Post-Konzernchef Ulrich Gygi gab beim Launch offen zu, dass die eigens gegründete Tochter Yellowworld AG in Bern Verluste wettmachen soll, die die Liberalisierung in Europa der Post in gewinnbringenden Bereichen wie Briefpost abverlange.
Yellowworld soll für Private Dienste im Mail-Service sowie im Shop- und News-Bereich bieten, für Geschäftskunden im E-Business-Segment. Die Businessangebote reichen vom kleinen E-Shop mit Postkonto- oder Kreditkarte-Zahlung für knapp 5000 Franken bis zu grossen, ins Portal integrierte Kaufhäuser mit Logistikservice.
Grundgedanke der E-Business-Strategie ist die "intelligente Verknüpfung von physischen mit elektronischen Dienstleistungen", denn die Post sei prädestiniert für Gütertransport mit Abwicklung von Zahlungsverkehr aus einer Hand, so Gygi. Mit der Wahrung des Postgeheimnisses geniesse man zudem grosses Vertrauen – der Postchef verwies auf die bereits 200'000 User des elektronischen Zahlungsservice "Yellownet".
Zum Start wartet das Portal mit mehreren Premieren auf:
– Abhören von Newsinhalten per Handy oder Festnetztelefon.
– Versand von E-Mails als Papierbrief für Empfänger ohne Computeranschluss.
– Virtuelle Einkäufe in einer speziell gesicherten Shoppingmall mit nur einem Einkaufswagen und mit nur einer einzigen Belastung auf dem Post- oder Kreditkartenkonto.
Gleichzeitig wurde ein neues Begleitmagazin namens "Yellowworld" in mit einer Auflage von 20'000 Exemplaren gestartet, das die neue Marke bekannt machen soll.
Die Yellowworld AG hatte bis Mitte September bereits erste Anwender in einer viermonatigen Betaphase über die Testseite Yellowgate registriert. Die Firma zählt heute 80 Mitarbeiter, bis Ende Jahr sollen es 120 sein. Für den Aufbau des Portals investiert die Post in den nächsten drei Jahren 200 Mio. Franken, der Breakeven soll 2003 erreicht werden. mvb)