"Horror" – dies ist das Stichwort, das IBMs PSG-Boss, Jacques Boschung, zum ersten Halbjahr 2000 einfällt.
IBM hat im der ersten Hälfte 2000 nicht nur die Schwäche des Corporate-Marktes generell gespürt, sondern gegenüber der Konkurrenz zusätzlich auch noch Marktanteile verloren. Nun ist man aber, so Boschung heute Mittag, gewaltig auf Aufholjagd.
Boschung erhofft sich Zuwächse im Schweizer Markt von gegen 40 % gegenüber Q3 dieses Jahres. Wären alle Notebooks in genügender Menge lieferbar, so wären vor allem in diesem Bereich sogar noch massivere Steigerungen möglich. Boschung führt die Rückkehr von Big Blue im helvetischen PC-Markt vor allem auf die "Top Seller"-Kampagne zurück. Diese Kampagne, eine Kopie der Marketing-Offensiven von Compaq und HP, kombiniert Kampfpreise mit hoher Verfügbarkeit in der Distribution. Etwa ein Fünftel der PSG-Umsätze gehen heute auf das Konto der "Top Sellers", so Boschung.
Interessant: Linux-Server-Bundles scheinen langsam ins Rollen zu kommen. Gemäss Peter van Buul, IBMs Sales-Mann für die "x-Series" (ehemals Netfinity-Server) wird ein stark steigender Anteil der Rack-Server heute mit vorkunfiguriertem Linux ausgeliefert.
Hingegen war das Experiment mit dem Online-IBM-Laden "Bluestore" ein Flop. Bluestore wurde zusammen mit
Distrelec / Disdata aufgebaut und hätte IBM ein weiteres Marktsegment eröffnen sollen. Das Experiment wurde nach enttäuschenden Verkäufen abgeblasen. Für Boschung gibt es heute neben dem bestehenden IBM-Kanal schlicht keinen Bedarf für einen weiteren, webbasierten Channel. (hc)