Massive Vorwürfe gegen KPNQwest und EMC

4. April 2001

     

Der deutsche ISP Strato schiesst mir schwerem Geschütz gegen seine Partner KPNQwest und EMC. Seit letzten Dienstag Nachmittag waren zeitweise alle Domänen der Strato-Kunden, die von KPNQwest in Karlsruhe gehostet wurden, nicht erreichbar. Unterdessen sind zwar alle Sites wieder zugänglich, doch bei etwa 7000 Strato-Kunden soll es zu "vollständigem Datenverlust" gekommen, so die Mitteilung von Strato.

Strato versichert den geschädigten Kunden Unterstützung zu und will KPNQwest für die entstandenen Schäden haftbar machen. O-Ton Strato: "Den von den Serviceausfällen betroffenen Strato-Kunden können also zwei verschiedene Arten von Schaden entstanden sein: Durch zeitweise Nicht-Erreichbarkeit ihrer Website und/oder durch Verlust des Inhalts ihrer Website. Berechtigte Schadensersatzansprüche sind bei der Strato – als dem unmittelbaren Vertragspartner der betroffenen Kunden – geltend zu machen. Strato wird solche Schadensersatzansprüche in vollem Umfang bei KPNQwest geltend machen."


Wohl um sich von allen Vorwürfen reinzuwaschen, veröffentlichte Professor Schindler, der Aufsichtsrats-Vorsitzende von Strato, auch eine detaillierte Beschreibung des "Supergaus". Die Ursache der Ausfälle seien bei EMC zu suchen, so Schindler. Der Professor schreibt: "Nach Augenzeugenberichten waren einerseits elektronische Baugruppen in dem EMC-Subsystem "verkokelt" und haben andererseits die Tools zur Überprüfung der Integrität der auf ihnen gespeicherten Dateisysteme versagt - sie haben deren Integrität bestätigt obwohl sie tatsächlich "korrupt" waren."

Ausserdem habe es KPNQwest verpasst, ein Backup-Bandgerät in Betrieb zu nehmen, so dass die Kundendaten nicht gesichert waren. Wir sind gespannt auf die Antworten von EMC und KPNQwest. (hc)


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