Die Tronic-Group bricht zusammen

4. April 2001

     

Noch im letzten November hat die Regensdorfer Tronic-Group mit ihrem Satelliten-Internet-Angebot "ehitline sky world" für Schlagzeilen gesorgt. Letzten Donnerstag hat die AMK-Hitline, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Tronic Group, ihre Bilanzen beim Betreibungsamt deponiert, am Freitag wurde der Konkurs eröffnet. Den Konkurs beantragt haben auch die a-tronic mgm, com-o-tronic, link-o-tronic (Ex-Telelink), ram-o-tronic, form-o-tronic, und die Bajka Media AG (brain-o-tronic), alles Tochterfirmen der Tronic Group. Übriggeblieben sind im Moment noch die tronic technologies inc. und die tech-o-tronic int. in Vaduz.

Betroffen von der Misere in der Tronic-Group sind etwa 350 Mitarbeiter weltweit, davon ca. 100 in der Schweiz. Viele von ihnen sind allerdings schon im Laufe dieses Jahres abgesprungen, da ihnen ihre Gehälter nicht mehr ausbezahlt wurden.


Die ziemlich unübersichtliche Tronic-Group hat, mit Geldern von privaten Investoren ausgestattet, sehr schnell viele Firmen aufgekauft. So wollte man als Gruppe komplette "I-Management"-Lösungen anbieten können, die sowohl Informations- und Identifikationslösungen für elektronisch gespeicherte Daten als auch den Webzugang mit Portalfunktionen und Dienstleistungen umfasst hätten.

Wie man von Insidern hört, wurde die Tronic-Gruppe, neben der vielleicht zu schnellen Wachstumsstrategie, ein Opfer des rauen Klimas auf dem Kapitalmarkt. Der geplante IPO hätte keine Chance mehr gehabt, und neue Investoren konnten nicht mehr gefunden werden. Auch bereits versprochene Investorengelder seien nicht mehr auf den Konten der Tronic-Group eingetroffen. Die auf den Finanzzustupf der Mutterfirma angewiesenen Töchter konnten dadurch ihre Verbindlichkeiten nicht mehr erfüllen. (hjm)

Lesen Sie mehr über diesen jüngsten Crash in der Schweizer IT-Szene im nächsten IT Reseller. (erscheint am 18.4.2001).

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