Gemäss Gartner Dataquest ist das Wachstum im PDA-Markt in Westeuropa im letzten Quartal beinahe zum Stillstand gekommen - vor allem verglichen mit den hohen Wachstumszahlen der vergangenen Jahre. Gartner errechnent für das 2.Quartal 2001 noch 7,1 Prozent mehr PDA-Auslieferungen durch die Hersteller als im Q2 2000. Zum Vergleich: Im Jahr ganzen 2000 betrug das Wachstum noch 123 Prozent gegenüber 1999.
Der plötzliche Wachstumsrückgang hat einige Hersteller hart getroffen, die, wie in einem unreifen Markt üblich, hohe Lagerbestände unterhielten. Das Beispiel von
Palm und seinem 300 Mio. Dollar Abschreiber auf Lagerbestände dürfte bekannt sein, aber auch andere hat es getroffen.
Im Vergleich der Hersteller in Westeuropa ist Compaq der grosse Gewinner. BigQ lieferte im Q2 2001 mehr als sechs Mal mehr iPaqs aus, als im Q2 2000. (Einige Beobachter glauben allerdings dass jetzt viele davon, wie vorher die Palms, irgendwo in den Lagern verstauben). Auch
Casio legte sehr gut zu, mit einer Steigerung um 350%. Verlierer sind Palm ( minus 42%) und Psion (ebenfalls minus 42%) sowie
HP (-11%). Compaq liegt jetzt nach Stückzahlen mit 30,2% Marktanteil beinahe gleichauf mit Palm (32,3%). Auf den Plätzen folgen Psion (9,8%), Handspring(8,2%), HP (6,5%), Casio (3,9%), und
IBM (1,9%).
Bei den Beriebssystemen legte natürlich Windows CE parallel mit Compaq zu (+ 226%), währen Palm OS und Epoc nachliessen.
Einen neuen Wachstumsschub, glaubt Gartner, wird der PDA-Markt mit der breiteren Verfügbarkeit von schnellen Mobilanschlüssen (GPRS, HDCSD, UMTS...) ans Internet erhalten. Das trifft wahrscheinlich zu, aber den PDA-Herstellern stehen dann auch neue Herausforderungen bevor: Sie werden sich vermehrt mit den Handyherstellern um Marktanteile balgen müssen. (hjm)