Die Cablecom-Mutter, der europäische Kabel-TV-Gigant NTL, steht bekanntlich am Rande des Konkurses. Die über 17 Mrd. Dollar Schulden und die Tatsache, dass die vor zwei Jahren noch über 130 Dollar teuren Aktien nicht mal mehr 50 Cents wert sind, machen eine Radikalkur unausweichlich. Nun soll mit den kreditgebenden Banken und den Aktionären ein Kompromiss gefunden werden.
Die Schweizer NTL-Tochter
Cablecom hat ihrerseits gründliche Schwierigkeiten mit den diversen Geschäftsfeldern. Der Vertrieb des Highspeed -Internetzugangs kommt seit der Lancierung nicht recht vom Fleck, nur gerade mal 60'000 Cablecom-Kunden nutzen den Service. Und bei der Tochter Swissonline happert es auch mit den Einnahmen.
Nun soll NTL mit AOL Time Warner, Liberty Media und Microsoft zwecks Übernahmegesprächen in Verhandlung sein. Microsoft ist bereits mit 22% an Telewest, dem letzten NTL-Konkurrenten in Grossbritannien, beteiligt. Ausserdem hält Microsoft bereits 5%-Beteiligung an NTL. Diese kostete die Redmonder 500 Mio. Dollar, heute ist sie noch 6 Mio. Dollar wert. Nachdem es um die Übernahme-Gerüchte der Cablecom durch
Swisscom ruhig geworden ist, wäre Cablecom geradezu ein Schnäppchen für
Microsoft, um dereinst die heute von Cablecom bedienten 1,5 Mio. Schweizer Kunden zu kontrollieren. (mh)