Die Hiobsbotschaften reissen bei der US-Telefongesellschaft Worldcom nicht ab. Erst genehmigte sich CEO Bernie Ebbers einen persönlichen Kredit über bescheidene 366 Mio. Dollar aus der Unternehmenskasse, weil er gern eine kanadische Ranch sein eigen nennen wollte. Womöglich fand er, dass das bei einem Schuldenberg von 28 Mrd. Dollar und einem Umsatzrückgang um zehn Prozent auch schon keinen Schaden mehr anrichten könne. Ebbers wurde daraufhin durch John Sidgmore ersetzt, der nun die Scherben zusammenkehren muss.
Nun schreibt die amerikanische Tageszeitung USA today, es stünden Massenentlassungen vor der Tür. Bald würde diese bis zu 16'000 Mitarbeitenden vor der Nase zugeschlagen. Das Unternehmen wolle damit auf Biegen und Brechen Kosten reduzieren. USA Today beruft sich auf Quellen im Unternehmen. Die Einsparung sollen vorrangig den Netzwerkbereich betreffen. Der zweitgrösste Anbieter von Ferngesprächen in den USA hatte bereits im vergangenen Jahr 12'700 Stellen gestrichen.
Worldcom wollte allerdings die Zahlen von USA Today noch nicht bestätigen. "Wir werden sicherlich das Unternehmen auf die richtige Grösse bringen. Aber es ist verfrüht, über die Details zu spekulieren", erklärte Unternehmenssprecher Brad Burns gegenüber der Zeitung. An der Börse haben Rating-Agenturen die Aktien inzwischen auf "Junk-Rating" herabgesetzt. (ava)