Der Linzer Notebook-Hersteller Gericom hat eine Umsatzwarnung herausgegeben. Entgegen einer vor wenigen Wochen getätigten Aussage, musste das am Frankfurter Neuen Markt notierte Unternehmen heute eingestehen, dass ein Intel-Lieferungsausfall zu Beginn dieses Jahres kaum noch wettzumachen sei. Statt der ursprünglich geplanten 640 Mio. Euro werde jetzt mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau (540 Mio. Euro) gerechnet, teilte Gericom mit. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll 2002 in etwa gleich hoch wie im abgelaufenen Geschäftsjahr (26,5 Mio. Euro) sein.
Gericom brachen im ersten Quartal dieses Jahres die Umsätze von 163,3 auf 87,99 Mio. Euro um mehr als die Hälfte ein. Begründet wurde dies mit der verspäteten Einführung des P4-Prozessors von
Intel. Vorliegende Kundenbestellungen über Notebooks, die mit dem P4 ausgestattet sein sollten, konnten daraufhin nicht bedient werden, hiess es. Im zweiten Quartal geht es jedoch wieder aufwärts: Im April konnte der Umsatz im Jahresvergleich um 16,7 und im Mai um 19,8 Prozent angehoben werden.
Das Geschäftsjahr 2002 will das Unternehmen zur Konsolidierung nutzen. Ein neues Warenwirtschaftssystem soll implementiert werden und auf der Produktseite sind in einige Innovationen wie beispielsweise ein LCD-PC geplant. Ausser die Meldung des Umsatzschwundes im ersten Quartal machten dem Unternehmen Gerüchte um etwaige Liquiditätsengpässe zu schaffen. Diese Gerüchte wurden inzwischen ausgeräumt, Gericom-Chef Oberlehner setzte auf den Urheber offenbar sogar ein "Kopfgeld" von 100'000 Euro aus. (ava)