Im Zusammenhang mit dem Worldcom-Skandal gibt es auch für EDS einiges an Ärger. Worldcom war einer der grössten Kunden von
EDS, der Outsourcing Riese besass einen 6,4 Mrd. Dollar-Vertrag mit einer Laufzeit von elf Jahren für den Betrieb der IT-Infrastruktur des Carriers. Dieser ist natürlich gefährdet, aber zur Unbill von EDS trägt darüber hinaus bei, dass jetzt auch seine eigenen Buchhaltungspraktiken kritisiert werden.
EDS legte offen, dass im letzten Quartal 150 Millionen Dollar aus dem Worldcom-Deal als Umsatz verbucht wurden, die noch nicht bezahlt worden sind, davon 60 Millionen für die auch noch keine Rechnung gestellt wurde. EDS verteidigte diese Routine-Praxis, die sich "percentage-of-completion method" nennt, und die das Unternehmen auch sonst anwendet.
Gemäss EDS CEO Richard Brown wird
EDS, falls der Worldcom-Vertrag platzt, höchstens 16 Cents pro Aktie und Jahr weniger verdienen. (Im letzten Jahr betrug der Gewinn 2,81 Dollar pro Aktie.)
Allerdings kündigte er gleichzeitig die Entlassung von 2000 der rund 140'000 EDS-Mitabeiter noch in dieser Woche an, was der Nachfragesituation begründet wurde.
Ausserdem gab EDS bekannt, dass man sich aus dem Rennen um einen Outsourcing-Vertrag mit Procter & Gamble im Wert von rund einer Milliarde Dollar pro Jahr zurückgezogen habe. Sofort tauchten Spekulationen auf, dass EDS nach den Troubles mit Worldcom nun den Appetit auf allzu grosse Kunden und das damit verbundene Klumpenrisiko verloren habe, was aber von EDS umgehend dementiert wurde.