Die meisten europäischen Telefonie-Unternehmen sind massiv überschuldet. Die Schuldenberge wurden bei den Versteigerungen für UMTS-Lizenzen angehäuft. Der deutsche Carrier Mobilcom etwa hat beschlossen, gar nicht erst UMTS-Dienste anzubieten und muss in der Folge 9,9 Milliarden Euro abschreiben. Der grösste Teil dieses gewaltigen Abschreibers muss vom Mitbesitzer France Télécom getragen.
Doch Mobilcom ist kein Einzelfall. Die Schuldenlast drängt die Carrier-Bosse an den Verhandlungstisch mit der EU. So haben sich diverse Chefs der grösseren Carrier und der Ausrüster (Nokia und Siemens) mit EU-Kommissions-Präsident Romano Prodi und mit dem IT-Kommissar Erkki Liikanen getroffen. Sie haben Carrier-freundlichere Bestimmungen verlangt.
So verlangten sie, dass Ihnen mehr Zeit für den Aufbau der Infrastruktur für UMTS-Dienste gewährt werde. Ausserdem fordern die Carrier näher zueinander rücken zu dürfen. Sie wollen Anlagen, Standorte und Frequenzen austauschen dürfen. Wenn das so weiter geht, haben wir bald wieder nur einen Telefonie-Anbieter pro Land... (hc)