Kommt der Hotspot-Crash?

20. Juni 2003

     

Forrester Research mag WLAN nicht mehr bejubeln. Statt dessen unken die Marktforscher sogar von einem "WLAN-Crash". Lars Godell, Senior Analyst bei Forrester, erklärt sogar: "Wir glauben, dass ein grosser Teil des in öffentliche Hotspots investierten Geldes verschwendet ist." Ähnlich wie bei der Internetnutzung glaubt Forrester nicht, dass Surfer bereit sind, für WLAN-Zugänge zu bezahlen.

Die Marktforscher prognostizieren für das Jahr 2008 nur 7,7 Mio. Nutzer, die in Europa regelmässig öffentliche Hotspots nutzen. Eine Begründung liefern sie auch gleich nach: Momentan nutzen nur etwa zehn Prozent der Europäer ein Laptop. Und das sei nun einmal das Gerät, mit dem man sich am häufigsten in einen Hotspot einklinke.


Nun soll die Zahl der Notebook-Nutzer bis 2008 zwar auf 16% steigen, aber das reicht noch nicht, um mit Hotspots wirklich Geld zu machen. Ausserdem machen Sicherheitsmängel, hohe Preise, schlechte Abdeckung und fehlende Roaming-Abkommen WLAN weniger attraktiv als es sein könnte.

Die Zukunft von WLAN sei wohl eher auf Unternehmens- und Heimnetzwerke beschränkt, glaubt Forrester, besonders da Mobilfunkanbieter kaum Interesse daran haben, WLAN-fähige Handys auf dem Markt zu sehen. Denn diese könnten zwar WLAN den Durchbruch bringen, aber Geld mit Voice over IP wäre dann kaum noch zu verdienen. Darum werden laut den Marktforschen die Mobilfunkanbieter eifrig Lobbying betreiben, um die Handyhersteller von Plänen in dieser Richtung abzuhalten. (ava)


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