Der Peoplesoft-Verwaltungsrat hat heute das erweiterte Angebot von
Oracle einstimmig abgelehnt. Den Aktionären empfiehlt er dasselbe. Das Angebot von 19.50 Dollar pro Aktie berge zu viele regulatorische Hürden, gefährde die Geschäfte von Peoplesoft und sei sowieso zu niedrig. Ursprünglich hatte Oracle nur 16 Dollar geboten, das Angebot aber Anfang dieser Woche erhöht.
Um weiteren Druck aufzubauen verfiel Oracle zudem auf die Idee, Peoplesoft for dem Delaware Chancery Court zu verklagen, weil sich der Vorstand gegen das Übernahemangebot sperrte.
Andererseits verklagte nach J. D. Edwards auch Peoplesoft den Softwareriesen Oracle wegen seines Übernahmeangebots. Dieses sei nichts anderes als ein Scheinangebot, das nur darauf abziele, Peoplesofts Geschäftsgrundlage zu zerstören. So verdienen zumindest die Rechtsanwälte aller involvierten schon einmal kräftig an der Übernahmeschlacht.
An der Absicht, J.D. Edwards zu kaufen, hält Peoplesoft indes unvermindert fest. Mitterweile hat das Unternehmen begonnen, die Umtauschaktion für die ausstehenden Stammaktien von J.D. Edwards umzusetzen. J.D. Edwards-Aktionäre können wahlweise gegen bar verkaufen oder gegen Peoplesoft Stammaktien eintauschen.
Peoplesoft erwartet, dass die Transaktion den Gewinn pro Peoplesoft-Aktie im Geschäftsjahr 2004 deutlich steigern wird. Allerdings berücksichtigt das Unternehmen bei dieser Prognose Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Wertberichtigungen für transitorische Passiva und andere Purchase Accounting-Korrekturen nicht.
Noch immer ist geplant, die Transaktion im dritten Quartal 2003 abzuschliessen. Umtauschangebot und Rücknahmerecht laufen am 17. Juli ab. (ava)