Actebis' Zukunft in Schwebe

26. September 2003

     

Heute morgen erreichte uns ein höchst kryptisches Communiqué aus dem Hause EWG, der Allianz von vier unabhängigen Distis in Europa (Also ABC, Esprinet, Copaco und Westcoast). In dem Communiqué heisst es, die EWG begrüsse die "Akquisition von Actebis". Diese sei "ein weiterer Schritt bei der Umsetzung des strategischen Plans, der hinter der Gründung der EWG steht".

Wer den Text genau liest, stellt dann aber fest, dass so gut wie nichts klar ist. So soll (in Zukunft) innerhalb der EWG-Gruppe ein neues Geschäftsmodell definiert werden und die rechtlichen und vertraglichen Probleme sollen (in Zukunft) gelöst werden. Der Entscheid, ob Actebis in die EWG aufgenommen wird, "wird zu Beginn des nächsten Jahres erwartet". Im Klartext: Die EWG ist nicht unbedingt gegen den Westcoast/Actebis-Deal, weiss aber noch nicht, wie damit umzugehen sei.


Vor genau einer Woche gab der paneuropäische Disti Actebis den Rücktritt von CEO Michael Urban bekannt. Als sein Nachfolger wurde Joe Hemani, seinerseits Besitzer von Westcoast, bestimmt. Hemani sagte wenig später, er werde Actebis übernehmen. Seitdem türmen sich in der Schweizer Disti-Szene, natürlich besonders bei Actebis Schweiz, die offenen Fragen:

Wie will Hemani den Kauf der x-fach grösseren Actebis finanzieren?

Wird Actebis zerschlagen? Tatsächlich dürfte Hemani weder die Mittel noch ein Interesse daran haben, alle Standorte von Actebis zu übernehmen.

Wird die EWG – ein expliziter Zusammenschluss von lokalen, proftiablen Distis – den Einbezug der paneuropäischen, verlustreichen Actebis überleben?

Welche Rolle spielt HP in diesem Deal? HP ist der weitaus gewichtigste Lieferant sowohl für die EWG wie auch für Actebis und gilt als treibende Kraft hinter der EWG-Gründung. (hc)




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