Urban tritt zurück! – unabsehbare Folgen für Actebis und Also

Michael Urban, Vorsitzender der Geschäftsleitung der paneuropäischen Distributors Actebis, tritt zurück. Sein Nachfolger wird – und das ist die grosse Überraschung – der 49-jährige Joe Hemani. Hemani führt nämlich selbst einen Distributor (Westcoast Ltd. in Grossbritannien) und ist auch dessen Hauptaktionär. Urban verlässt Actebis "auf eigenen Wunsch" bereits auf den 30. September.

Spannend ist der etwas kryptische letzte Satz in der Pressemitteilung zu Urbans Abgang: "Hemani wird die Actebis-Gruppe und Westcoast Ltd. in einer strategischen Allianz mit einer Option der Beteiligung führen."


Actebis-Sprecherin Andrea Camen sagte auf die Frage, ob denn nun Actebis Westcoast kaufe oder umgekehrt: "Das wissen wir auch noch nicht." Sicher sei aber, dass der Schritt der Stärkung der Actebis-Gruppe diene, so Frau Camen.

Die Folgen des Führungswechsels bei Actebis sind höchst unklar. Sicher ist: Der Otto-Konzern, dem die Actebis-Gruppe zu 100 Prozent gehört, ist mit der Performance der IT-Distributionstochter seit längerem nicht ganz glücklich. Und in der "EWG", jener paneuropäischen Gruppe unabhängiger Distis, zu der neben Westcoast auch die Schweizer Also Holding (Also ABC in CH, De, AU) gehört, sind massive Änderungen angesagt.

Thomas Weissmann, der Leiter der Also Holding, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Lukas Hofer, Sprecher von Actebis Schweiz, konnte die überraschende Meldung nicht weiter kommentieren. "Wir werden auch jetzt den Fokus auf unsere Kunden richten." (hc)