An einer Pressekonferenz in Zürich hat Cablecom heute morgen einen Harddisk-Recorder vorgestellt. Im Unterschied zum Konkurrenzprodukt Bluewin-TV ermöglicht das Gerät von Cablecom schon in der Grundausstattung den Empfang von fast 100 digitalen Fernsehprogrammen, während Bluewin-TV300 ausschliesslich analog arbeitet: "Im Grunde genommen ist unser Gerät eine Set-Top-Box für den Empfang von digitalem Fernsehen mit einer integrierten Festplatte", sagt David Salzmann, Senior Productmanager für Digital TV von
Cablecom, zum IT Reseller.
In der Grundausstattung – das heisst ohne zusätzliche kostenpflichtige TV-Kanäle, etwa aus den Bereichen Blockbuster oder Erotik – verlangt Cablecom für das Gerät eine Miete von 35 Franken pro Monat. Zusätzlich fallen natürlich monatlich 21 Franken für den eigentlichen Kabelanschluss an. Bei der Entwicklung des Elektronischen Programmführers (EPG) sowie der Benutzerführung habe man mit dem deutschen Fraunhofer-Institut zusammengearbeitet, führte Salzmann weiter aus.
Für Cablecom-CEO Rudolf Fischer ist denn auch das wichtigste Kriterium, dass das Angebot "granny-proof" (Grossmutter-fest) ist. Ob die Kunden – Grossmütter, deren Kinder oder Enkel – das Angebot auch nutzen werden, muss sich erst noch zeigen. Entwicklungspotential hat der Markt für digitales Fernsehen aber allweil: Wie Fischer gegenüber IT Reseller erklärt, ist die Digital-TV-Penetration in der Schweiz mit unter zehn Prozent noch ausgesprochen tief.
Publik gemacht hat Cablecom auch die Preisgestaltung ihres Mobiltelefonie-Angebotes, das in Zusammenarbeit mit
Sunrise realisiert wird. Demnach gelten – mindestens bis Mitte 2006 – mit 35 Rappen pro Minute die günstigsten Prepaid-Preise der Schweiz für Verbindungen in das Schweizer Festnetz. Mit 39 Rappen pro Minute für Verbindungen in das eigene oder in andere Mobilfunknetze ist Cablecom Mobile gleich teuer wie
Orange Click oder Coop Mobile, aber zwei Rappen teurer als Migros Budget Mobile.
Wirklich interessant dürfte das sogenannte "Quadruple Play" für Cablecom allerdings erst mit dem Aufkommen von WLAN-Handys werden. Mit solchen Geräten liesse sich nämlich das bestehende IP-Telefonie-Angebot Digital Phone "mobil" machen und über das Kabelmodem beim Kunden hinaus verlängern. (bor)