Karl Hoppler sucht einen Nachfolger – hat aber noch viel vor

10. März 2006

     

Er ist ein Patron wie er im Buche steht: Karl "Kari" Hoppler, der CEO des Zentralschweizer IT-Dienstleisters Bison Systems. Hoppler, der nach seiner Ausbildung als Statiker und Aufenthalten in den USA und London in den späten Sechzigerjahren bei IBM arbeitete, wechselte 1970 als IT-Leiter zur VLGZ, der heutigen Fenaco. "IBM hat mich damals quasi mit der neuen 360/20 mitgeliefert", sagt er im IT Reseller-Portrait. 1974 gründete er die Firma Data-Unit und 1983 die Agro-Data. Unterstützt wurden diese Vorhaben nicht zuletzt durch die VLGZ."Es war am Anfang nicht leicht, als Zentralschweizer IT-Unternehmen Dienstleistungen anzubieten. Die Kunden fanden, es sei mit dem Standort Sursee und dem Namen Agro-Data etwas viel Kuhmist auf einem Haufen." Das alles ist lange her, und Bison Systems gehört bekanntlich heute zu 70 Prozent der deutschen PC-Ware.

Hoppler, mittlerweile fast 62 Jahre alt, aber immer noch voller Tatendrang, hat IT Reseller anvertraut, was er in nächster Zukunft vor hat: Die Konvergenz von IT und Unterhaltungselektronik soll zu einem neuen Geschäftsfeld für Bison Systems werden: "Ein Einfamilienhaus hat heute Anforderungen wie ein KMU. Es braucht Vernetzung von verschiedenen Geräten, Telefonie, Security etc. Ein Media-Center ist schliesslich nichts anderes als ein PC. Und PCs sind interessant fürs Geschäft, denn sie funktionieren nie." Retailer wie Expert, Fust oder Media Markt sollen den Kunden die Produkte und Dienstleistungen verkaufen, während Bison Systems im Hintergrund mit ihren über 80 Netzwerk- und Kommunikations-Technikern in der gesamten Deutschschweiz die Installationen und Services übernehmen wird.


Hoppler, der mit seiner kontaktfreudigen Art den Erfolg des Unternehmens entscheidend beeinflusste, will dennoch in absehbarer Zeit kürzer treten und sucht einen Nachfolger. Für die Art vieler junger Manager hat er allerdings wenig übrig: "Sie sind introvertiert, fahren einen Audi und verkörpern die in Blech gepresste Langeweile. Sie haben höchstens einmal im Jahr einen Rausch und erst noch keinen spektakulären." Hoppler will sich in den nächsten zwei, drei Jahre noch voll einsetzen. Und sein Charisma soll für Bison Systems ein Markenzeichen bleiben: "Selbst wenn ich dereinst nicht mehr operativ die Firma leiten werde, bin ich in Zukunft für die Kontaktpflege zuständig." (mh)


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