Also spürt die GNT-Übernahme

19. Februar 2007

     

Der Also-Konzern hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2006 vorgelegt und weist einen Gewinn von 12,2 Mio. Franken aus. Den Zahlen ging Ende Januar eine Gewinnwarnung voraus, in der Also die zuvor erwartete Gewinnspanne von 15 bis 17 Mio. auf 11 bis 13 Mio. korrigierte. In dieser Grössenordnung liegt nun der Wert denn auch. Wie bereits bei der Gewinnwarnung erklärt Also den schmaler als erwarteten Gewinn mit Verlusten des im August 2006 übernommenen finnischen Distributors GNT. Würde man die Übernahme unberücksichtigt lassen, hätte der Konzerngewinn um 39 Prozent auf 23,8 Mio. Franken zugenommen.

Die Übernahme führt andererseits dazu, dass der Konzernumsatz um 65 Prozent auf 3,3 Mrd. Franken katapultiert wurde. "Der Also-Konzern hat sich 2006 mit der Übernahme der finnischen GNT-Gruppe als starke Nummer 4 unter den europäischen ICE-Distributoren etabliert und ist nun in neun europäischen Ländern vertreten", schreibt Also dazu in einer Mitteilung zu den Zahlen. Auch ohne die GNT-Übernahme hat sich der Umsatz gut entwickelt und hat in den angestammten Regionen um 19 Prozent auf 2,4 Mrd. Franken zugenommen.


In Deutschland konnte der Distributor seinen Hauptkonkurrenten weitere Marktanteile abjagen: Den Umsatz konnte die deutsche Niederlassung von 991 Mio. 2005 um ganze 36 Prozent auf 1350 Mio. Franken steigern. Hier dürften sich unter anderem die Lieferschwierigkeiten, die bei Ingram durch Probleme mit der Logistik entstanden sind, positiv für Also ausgewirkt haben.

In der Schweiz sei es gelungen, in sämtlichen Geschäftsbereichen zu wachsen. Beim IT-Verbrauchsmaterial hat der Umsatz gar zweistellig zugenommen. Trotzdem, und bedingt durch den in der Schweiz sehr gesättigten Markt, fiel die Umsatzsteigerung mit 1,2 Prozent auf rund 1 Mrd. Franken schmal aus. Das Betriebsergebnis hat Also aufgrund von "Leistungssteigerung und striktem Kostenmanagement" aber deutlich steigern können.

Im laufenden Jahr rechnet Also damit, dass sich die GNT-Übernahme positiv auswirken wird – dank einer Belebung des Marktes und einer guten Positionierung in den dynamischen Märkten Osteuropas. Als wichtigste Hausaufgabe bezeichnete heute morgen an der erstmals in Zürich durchgeführten Bilanzmedienkonferenz Also-Chairman und CEO Thomas C. Weissmann "die Wiederherstellung der Profitabilität bei GNT". Die Gründe für den unerwarteten Verlust bei GNT hätten "zum grossen Teil Einmalcharakter".

Weissmann betonte heute aber auch, dass durch die Übernahme sowohl Also als auch GNT 2007 von ersten Synergien werden profitieren können. So kamen durch den Kauf von GNT beide Firmen zu neuen Herstellerverträgen: Also in der Schweiz und Deutschland zum Beispiel vertreibt jetzt Kingston-Produkte und einzelne GNT-Firmen haben nun wie Also Acer, IBM, Lenovo und Microsoft im Angebot. Ausserdem ist der Konzern durch den Zusammenschluss in den Status des HP Premier Partner hochgerückt und profitiert so neu von einem 15 Tage längeren Zahlungsziel.

Den Konzerngewinn erwartet das Unternehmen auf einem Niveau von 30 Mio. Franken und den Umsatz bei knapp 5 Mrd. Franken. (map/mh)


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