Webhandel ist Versandhandel
von Christoph Hugenschmidt, Chefradaktor IT Reseller
Artikel erschienen in IT Reseller 2000/21
Artikel erschienen in IT Reseller 2000/21
Seit den ersten Ankündigungen im Sommer 99 verfolgen wir den Aufbau von Wstore und ähnlichen Initiativen mit Interesse. Wstore soll als reines Marketing-Front-End im Internet funktionieren. Logistik und Warenhaltung wird zum Disti (im Fall von Wstore ist es Ingram) ausgelagert, die Services erledigen verbündete VARs.
Die nötigen Daten für den Webauftritt liefern wiederum der Disti und die Hersteller. Dem Kunden verspricht das Konzept dank eines ausgefeilten E-Commerce-Systems die Reduktion der Beschaffungskosten.
Theoretisch ein bestechendes Konzept: Jeder in der Wertschöpfungskette macht genau das, was er am besten kann. Sonst nichts.
Doch in der Realität sind es (noch?) ganz andere Firmen, die heute IT-Beschaffung über Internet an sich ziehen. Es sind die Baggenstoss, Disdata/Distrelec, Conrad, Bechtle, ARP sowie einige Hersteller (Dell, Compaq). Warum?
Weil sie Synergien zwischen dem «klassischen» Versandhandel und dem Web-Versandhandel finden können. Die Datenaufbereitung ist seit Jahren für die Kundschaft optimiert und mit den Katalogen erprobt. Die Versand- und Kataloghändler kennen die Kundschaft besser als alle anderen – ihre Marketingaufwendungen pro Kunde betragen einen Bruchteil im Vergleich zu einem Startup, der seine Kundschaft erst noch finden muss. Zudem verfügen sie über eine ausgefeilte Logistik, die auf Kundschaft und Sortiment angepasst ist.
Die Hersteller haben (ausser Dell) diese Vorteile nicht, doch sie haben ein anderes gewichtiges Argument. Niemand hat umfassendere Produktekompetenz und sie generieren alleine schon über das «normale» Marketing einen grossen Nachfragesog auf ihren Web-Sites.
Richtig spannend wird die Frage, wer von all den Playern sich in den aufkommenden Marktplätzen wird etablieren können.
Die einzigen Gewinner, die jetzt schon feststehen, sind die Logistiker, die «Lastwägeler». Webhandel ist Versandhandel.
Christoph Hugenschmidt
Die nötigen Daten für den Webauftritt liefern wiederum der Disti und die Hersteller. Dem Kunden verspricht das Konzept dank eines ausgefeilten E-Commerce-Systems die Reduktion der Beschaffungskosten.
Theoretisch ein bestechendes Konzept: Jeder in der Wertschöpfungskette macht genau das, was er am besten kann. Sonst nichts.
Doch in der Realität sind es (noch?) ganz andere Firmen, die heute IT-Beschaffung über Internet an sich ziehen. Es sind die Baggenstoss, Disdata/Distrelec, Conrad, Bechtle, ARP sowie einige Hersteller (Dell, Compaq). Warum?
Weil sie Synergien zwischen dem «klassischen» Versandhandel und dem Web-Versandhandel finden können. Die Datenaufbereitung ist seit Jahren für die Kundschaft optimiert und mit den Katalogen erprobt. Die Versand- und Kataloghändler kennen die Kundschaft besser als alle anderen – ihre Marketingaufwendungen pro Kunde betragen einen Bruchteil im Vergleich zu einem Startup, der seine Kundschaft erst noch finden muss. Zudem verfügen sie über eine ausgefeilte Logistik, die auf Kundschaft und Sortiment angepasst ist.
Die Hersteller haben (ausser Dell) diese Vorteile nicht, doch sie haben ein anderes gewichtiges Argument. Niemand hat umfassendere Produktekompetenz und sie generieren alleine schon über das «normale» Marketing einen grossen Nachfragesog auf ihren Web-Sites.
Richtig spannend wird die Frage, wer von all den Playern sich in den aufkommenden Marktplätzen wird etablieren können.
Die einzigen Gewinner, die jetzt schon feststehen, sind die Logistiker, die «Lastwägeler». Webhandel ist Versandhandel.
Christoph Hugenschmidt
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