HP-EDS-Koloss steht

27. August 2008

     

HP hat die Übernahme des weltweit tätigen IT-Service-Unternehmens EDS abgeschlossen. Die Übernahmesumme von schätzungsweise 13,9 Mrd. Dollar ist ein Rekordwert für IT-Übernahmen. Nur die Compaq-Aquisition durch HP im Jahre 2002 war noch grösser. Es entsteht ein IT-Koloss mit 210'000 Mitarbeitern (137'000 von EDS) und einem zusammengesetzten Jahresumsatz von über 38 Mrd. Dollar. In der Schweiz könnte HP zum zweitgrössten IT-Unternehmen hinter Swisscom heranwachsen.

Im separat, vom bisherigen EDS-Chef Ron Rittenmeyer weitergeführten Unternehmen "EDS - an HP Company" wird hauptsächlich die Outsourcing-Aktivität von HPs Technology Solution Group (TSG) integriert, sowie einige Berater- und Integrationstätigkeiten übergeben.


"Mit den Ressourcen von HPs Forschungsabteilung und den Weltklasse-Technologien, verfügen wir über das Potential, um den Technologie-Servicemarkt wirklich neu zu definieren", sagt Rittenmeyer.

TSG unter Ann Livermore fokussiert auf Server, Storage und Software sowie Technologie-Services. Letztere umfassen das Installieren, Warten und Gestalten von technischen Systemen für Kunden sowie spezifische Beratung und Integration.

"Dies ist ein historischer Tag für HP und EDS sowie für die von uns bedienten Kunden", sagte Mark Hurd, HP-Vorsitzender und CEO, und führte weiter aus: "Beide Unternehmen sind selbstständig Führer auf ihrem Gebiet und können die Kunden - unabhängig von deren Grösse - mit dem umfangreichsten und wettbewerbsfähigsten Angebot der Industrie bedienen."

IT Reseller meint: HP kommt auch mit EDS noch nicht ganz auf Augenhöhe mit einem anderen Riesen: IBM Global Services verzeichnete im letzten Jahr 54,1 Mrd. Umsatz. Doch die Marktpositionen sind neu geordnet und IBM wird stärker herausgefordert. Das Zusammenführen zweier Unternehmenskulturen wird interessant zu beobachten sein. HP hat mit Compaq bereits erfahren, wie man es besser nicht macht. EDS' Unabhängigkeit kann darunter leiden. Entscheidend für den Erfolg von EDS wird die weitergeführte Freiheit bei der Produktwahl sein. Spätestens zum neuen Geschäftsjahr am 1. November sollten mehr Informationen zur Übernahme und den neuen Zielen bekanntgegeben werden, auch betreffend Kosteneinsparungen: EDS beschäftigt 27'000 Inder, IBM über 74'000. (Marco Rohner)


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