Intel mit Gewinneinbruch - Schweiz-Chef besorgt

16. Januar 2009

     

Der weltgrösste Chiphersteller Intel hat die Zahlen für das vierte Quartal 2008 und das Gesamtjahr veröffentlicht. Wie weitherum erwartet musste der Konzern in den letzten drei Monaten des Jahres Federn lassen. Der Quartalsumsatz betrug noch 8,23 Mrd. Dollar, ein Minus von 23 Prozent im Vorjahresvergleich. Das operative Ergebnis sank um 49 Prozent auf 1,54 Mrd. Dollar, während der Nettogewinn um satte 90 Prozent auf gerade noch 234 Mio. Dollar einbrach. Die Bruttogewinnmarge betrug noch 53,1 anstelle von 58,9 Prozent.

Im Gesamtjahr wurde ein Umsatz von 37,59 Mrd. Dollar erzielt, was zwei Prozent weniger ist als noch 2007. Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 8,95 Mrd. Dollar, während der Nettogewinn um 24 Prozent tiefer auf 5,29 Mrd. Dollar zu liegen kam. Insbesondere Verluste auf Beteiligungen in der Höhe von 1,1 Mrd. Dollar verhagelten Intel die Bilanz.


Aufgrund der "wirtschaftlichen Unsicherheit und der eingeschränkten Vorhersehbarkeit", verzichtet Intel auf eine Umsatzprognose für das erste Quartal. Intern orientiere man sich an einem Umsatz von ungefähr 7 Mrd. Dollar. Zudem rechnet der Konzern im ersten Quartal mit einer tieferen Bruttogewinnmarge im unteren 40er-Bereich. Dies sei der geringeren Fertigungsauslastung und höheren Kosten für den Anlauf der 32nm-Produktion geschuldet.

Das Schweizer Geschäft von Intel war im vierten Quartal vom etwa gleichen Gewinneinbruch betroffen wie weltweit. Dario Bucci, Intel CEO Schweiz und Italien, hat dies gegenüber IT Reseller bestätigt. "Die ist Schweiz ist ein kleiner Markt, der sich als reiner Konsummarkt etwas unterscheidet, aber besonders im Oktober von einem dramatischen Bestelleinbruch nicht verschont wurde", so Bucci. Wie der Konzernchef Paul Otelli lässt sich auch Bucci nicht auf eine Prognose ein: Derzeit sei er besorgt, was die Zukunft bringe; eine Voraussage für das laufende Quartal bis Ende März sei sehr schwer.

"Das Interesse am kommenden Serverprozessor Nehalem EP ist wie erwartet hoch. Die neuen Technologien garantieren unser Geschäft - speziell in der Schweiz, die viele anspruchsvolle Kunden hat", so Bucci. Dies bewies laut Bucci auch die schnelle Adaption der Core-i7-Desktop-Prozessoren von Assemblierern wie Steg Computer, Brack und Littlebit.

Der erhöhte Druck auf den Preis (etwa der Wirtschaft und von Konkurrent AMD) werde zu keinen aussergewöhnlichen Preisabschläge führen. "Wir fahren unsere Strategie weiter wie bisher", erklärte Bucci. Besonders Freude machten ihm aber die um 50% gestiegenen Umsätze im Netbook-Markt mit Atom-Prozessoren. Weltweit betrugen sie 300 Mio. Dollar. (mag/mro)


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