Das Fachmagazin "Fotointern Digital Imaging" streicht wegen ausbleibender Anzeigen die Segel. Zumindest vorübergehend, wie Herausgeber Urs Tillmanns in der heutigen Printausgabe erklärt. Schuld sei in erster Linie die Weltfinanzkrise, sagt Tillmanns im Interview. "Ich sage bewusst Weltfinanzkrise und nicht Wirtschaftskrise, denn der Handel ist - zumindest bei uns in der Schweiz - noch in Ordnung", so der Verleger.
Seit längerer Zeit fehlen dem Magazin schon wichtige Inserateeinnahmen. "Der Fotobranche fehlen in der Finanzkrise anscheinend die Werbemittel, um sich eine solche Branchenzeitschrift noch leisten zu können", sagt Tillmanns. Für die nächsten Monate habe sich ein Verlust abgezeichnet, der für ein Unternehmen dieser Grösse nicht mehr tragbar war.
Für die Zukunft des Fotomarktes Schweiz sieht Tillmanns auch eher schwarz. Anbieter von reinen OEM-Produkten werden seiner Meinung nach sehr wahrscheinlich aussteigen, weil sich für sie das Geschäft nicht mehr lohne. Es genüge nicht, irgendwo in China Durchschnittskameras einzukaufen und mit einem Markennamen zu versehen. Ausserdem seien die Preise verschlissen worden, obwohl in der Schweiz die Qualität noch immer kaufentscheidender sei als der Preis. Hinzu käme die grenzenlose Konkurrenz des Internets, was zwar noch keine überwiegende Rolle spiele, aber ein gefährlicher und unerbittlicher Störenfried sei. (sk)