Der Platz in Rechenzentren wird immer knapper. Die Nachfrage von Kunden nach Datacenter-Services wächst weiter. Das spürt auch der Schweizer ISP
Green.ch: "Unsere beiden Datacenter am Hauptsitz in Brugg und in Zürich sind voll", erklärt Adrian Schlund, CEO von Green.ch. Deshalb hat man unterdessen in Zürich ein weiteres Datacenter gekauft. Doch auch das ist nur eine Übergangslösung: Green.ch plant, im aargauischen Lupfig ein neues, eigenes Datacenter zu bauen.
Heute gab Green.ch den Medien die Details zum Grossprojekt, das Ende 2008 startete, bekannt. Über 100 Millionen Franken lässt sich der ISP das neue Datacenter sowie das dazugehörende Bürogebäude samt Land und kompletter Infrastruktur kosten. Ein namhafter Betrag, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Dessen ist man sich bewusst, man glaubt aber an die Zukunft von Datacenter-Services und bezeichnet diesen Schritt denn auch als Meilenstein in der Firmengeschichte.
Dass man bei Green.ch optimistisch ist, zeigt auch das neben dem Datacenter entstehende Bürogebäude. Es bietet Platz für bis zu 300 Mitarbeitende. Und diese sollen alle vom ISP selber genutzt werden. Laut Schlund ist keine Vermietung geplant. Man werde in nächster Zeit markant wachsen, versprach der Green-CEO. Einerseits werde man selber neue Arbeitsplätze schaffen, andererseits seien durchaus Übernahmen von anderen Firmen denkbar. Hauptsitz des Unternehmens bleibe trotz dem neuen "Green Tower" in Lupfig vorerst in jedem Fall Brugg.
Zurück zum neuen Datacenter: Die Baubewilligung ist da, im Sommer soll der Spatenstich erfolgen und nur ein Jahr später soll das Datacenter samt nebenstehendem Bürogebäude bereits bezugsbereit sein. Der Standort sei in Lupfig wegen der guten Lage zwischen den Zentren Basel, Bern und Zürich und den hervorragenden Strom- und Datenanbindungen, erklärt Green.ch. 40 Megawatt sorgen für genügend Power im Datacenter. Schnelle Glasfaseranbindungen gebe es von vielen bekannten Carriern wie
Swisscom,
Cablecom,
Sunrise oder
Colt.
Das neue Multi-Tier-Datacenter ist dreistöckig und bietet insgesamt 10'000 Quadratmeter Nutzfläche. Wie bei allen neuen Rechenzentren werden auch hier Sicherheit und Nachhaltigkeit gross geschrieben. Zu den innovativsten Sicherheitsfeatures gehört sicher, dass jeder Mitarbeiter mittels RFID-Tag überwacht wird. Um überhaupt Eintritt ins RZ zu kriegen, muss er zuvor an einem Handrückenscanner vorbei. Der Nachhaltigkeit Rechnung getragen wird bereits beim Bau. Ausserdem sind Solarzellen geplant, mit der Abwärme werden das nebenstehende Bürogebäude sowie potentielle, weitere umliegende Gebäude geheizt und es wird "grüner" Strom erzeugt und verkauft. (mv)