In einem Interview mit der "Sonntagszeitung" plädiert Comcom-Chef Marc Furrer (Bild) für tiefere Mobilfunkpreise in der Schweiz. Möglich wären 20 Prozent tiefere Preise. "Dann sind wir auf europäischem Niveau", so Furrer. Da der Wettbewerb im Schweizer Mobilfunkmarkt auf Grund des abgelehnten Orange-Sunrise-Deals nun auf Jahre blockiert sei, erwägt Furrer, die günstigeren Preise von oben zu verordnen.
Zudem rät Furrer Orange und Sunrise, ein neues Gesuch für die Fusion einzureichen, da eine Beschwerde zu lange dauere. Zudem soll Cablecom Zugang zum Mobilfunknetz erhalten. Denn: Um im Telekommarkt mitreden zu können, "muss man alles anbieten können – Festnetz, Internet, TV, Mobil", ist Furrer überzeugt. Zudem gäbe es so einen dritten Konkurrenten auf dem Markt – nach dem Zusammenschluss von Orange und Sunrise. So könnte man die Bedenken der Wettbewerbskommission (Weko) aus dem Weg räumen, die als Grund für die Ablehnung der Fusion angegeben hatte, dass dann ein Duopol den Markt beherrschen würde. Cablecom führe bereits Gespräche mit Orange und Swisscom.
Falls keiner der Anbieter Cablecom zu fairen Konditionen Zugang zu ihrem Mobilfunknetz gewähren wollen, müsste dieser Zutritt durchgesetzt werden, ist der Comcom-Chef überzeugt. Zudem brauche Orange ein Festnetz, damit drei gleichwertige Vollanbieter entstehen würden.
(abr)