Anfang Oktober fand in Bern zum 11. Mal die Suissetoy, Messe für Spiel und Hobby, statt. Dort präsentieren sich auch die Konsolenhersteller mit ihren Video- und Computerspielen. Seit drei Jahren stellen sie in eigenen Hallen unter dem Namen E-Games aus. Für die Konsolen-Hersteller scheint dies eine optimale Lösung zu sein. «Die E-Games wird parallel zur Suissetoy mit eigenem Logo beworben, so können wir einerseits von den vielen Familien profitieren, die die Suissetoy besuchen, und zusätzlich die Gamer ansprechen, die nicht unbedingt traditionelle Spielwarenmessen besuchen», erklärt Marc von Allmen, Key Account & Product Manager Nintendo bei Waldmeier, dem Schweizer Generalimporteur von
Nintendo. Auch Christian Walser, Commercial Director Playstation Schweiz, sieht nur Vorteile: «Durch die hohe Besucherzahl, die hervorragende Infrastruktur sowie die schon vorhanden Kommunikationsmittel können auch wir stark profitieren. Wir sind im Massenmarkt engagiert, ergo müssen wir uns auch auf Veranstaltungen präsentieren, welche die Massen bewegen.»
Keine eigene Gamer-Messe
Eine eigenständige Messe zu lancieren, kommt für die Konsolen-Hersteller aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. «Eine eigene Messe auf die Beine zu stellen, ist mit massiven Investments verbunden. Wir haben hier in der Schweiz nicht das nötige Marktvolumen, um eine Messe à la Gamescom in Köln auf die Beine zu stellen. Eine Messe wie die Gamescom kostet die Branche über 10 Millionen Euro», so Walser. Bei Microsoft hat man sich über eine eigenständige Messe schon Gedanken gemacht: «Natürlich überlegen wir uns laufend, welche geeigneten Plattformen es für unsere Produkte gibt. Dieses Jahr war die Suissetoy für uns optimal, da das neue Spielkonzept von Kinect für Xbox 360 genau die Besucher der Suissetoy anspricht. Zudem haben wir gesehen, dass auch zahlreiche Besucher aus der Romandie nach Bern gekommen sind, was uns zeigt, dass Bern als zentraler Standort ideal war», erklärt Mila Dimic, PR & Communication Manager bei
Microsoft. Das Zielpublikum ist auch für
Nintendo der Hauptgrund, keine eigene Messe aufzuziehen. «Die E-Games/Suissetoy ist für Nintendo die ideale Messeplattform, da Nintendo nicht nur Gamer, sondern unsere Hauptzielgruppe, die ganze Familie, anspricht», erläutert von Allmen. Das Konzept funktioniere sehr gut, dies zeige auch dieses Jahr die hohe Besucherzahl. Diese lag laut Veranstalter Bea Bern Expo bei 56'000 Personen für die gesamte Messe.
(tsi)