FIS Heer, ein elektronisches Führungsinstrument bei der Schweizer Armee, soll ohne Einsatzkonzept beschafft worden sein, kritisiert Bundesrat Ueli Maurer und hat eine Administrativuntersuchung dazu eingeleitet. Im Fokus stünden aber nicht Einzelpersonen sondern vielmehr der gesamte Prozess. Dies berichtet die "NZZ" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur "Sda". Es habe bei der Beschaffung Ungereimtheiten gegeben, so Maurer. Durch die Untersuchung sollen Lehren für die Zukunft gezogen werden können. FIS Heer war eine der grössten Einkäufe, die die Schweizer Armee je getätigt hat, und hat über 700 Millionen Franken gekostet. Mit Hilfe des Computersystems soll es möglich sein, Schlachten vom Bildschirm aus zu lenken.
Weiter soll Maurer verkündet haben, dass gerade bei Verträgen mit externen Fachleuten Sparpotential bestehe. Bereits im Sommer liess der Verteidigungsminister daher die laufenden Dienstleistungsverträge prüfen. Nun bilanziert er, dass da einiges im Argen liege und er auch Vetternwirtschaft nicht ausschliesse. Nicht wenige Verträge seien zu einem Wert von 49'500 Franken abgeschlossen worden – zu einem Betrag also, der knapp unter der Grenze liegt, die eine öffentliche Ausschreibung verlangt. Zudem habe auf einigen Verträgen die obligatorische zweite Unterschrift gefehlt.
(abr)