Der erfolgreiche CEO fokussiert sein Unternehmen auf die wertschöpfungsintensiven Bereiche. Dafür muss er Entwicklungsmöglichkeiten seines Unternehmens erkennen und diese geschickt am Markt umsetzen. Neue Technologien wie Data und Business Analytics können helfen, aus Daten Informationen zu generieren, die es ermöglichen, spezifische Kundenbedürfnisse zu erkennen und damit Wachstumsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Herausforderungen für Unternehmen in der Schweiz sind seit Beginn der Wirtschaft- und Finanzkrise vielfältig – und werden es wohl noch einige Zeit bleiben. Gefragt sind gerade in diesen schwierigen Zeiten Leitfiguren, die Chancen erkennen, innovative Wege aufzeigen und das Unternehmen in eine sichere Zukunft führen. Aber was heisst das konkret für den CEO? Schon bei der Strategie-Entwicklung muss er sich auf das Wachstum der «Top-line» fokussieren – dort, wo die Stärken der Unternehmung liegen und am meisten Wertschöpfung erzielt wird.
Dies wird umso schwieriger, wenn die Märkte nach mehr Effizienz rufen und Einsparungstaktiken gefragt und gefordert sind. Die mutige Konzentration auf die eigentlichen Stärken eines Unternehmens ist ein strategischer Entscheid. Er impliziert auch, dass Administration und auch einige wiederkehrende Prozesse nicht zu den Kernkompetenzen gehören – und ausgelagert werden könnten. Vom CEO ist Konsequenz gefordert, damit der Fokus des Unternehmens in einem immer dynamischeren Marktumfeld auf den Wachstumschancen ist und bleibt.
Wachstumsmöglichkeiten erkennen
Was können Unternehmen also tun, um diese gewaltigen Herausforderungen zu managen und global wettbewerbsfähig zu bleiben? Gerade die massiven Fortschritte in der Geschwindigkeit der Veränderung von Bedürfnissen aber auch die immer besseren Zugangsmöglichkeiten zum Internet bieten in den nächsten Jahren interessante Wachstumsmöglichkeiten.
Neue Technologien lassen neue Geschäfts- und Dienstleistungsmodelle entstehen. Einige der wichtigsten haben direkten Einfluss auf unser tägliches Leben, denn sie vereinfachen die Kommunikation (Cloud Computing, schnelle Datenleitung), erhöhen die Lebensqualität und Gesundheit (Biotechnologie, Genomik), verbessern die Materialien (Nanotechnologie) und erhöhen die Mobilität (mobile Geräte, Robotik, Sensorik).
Die zentralen Kerntechnologien haben weiter zur Folge, dass neue, untergeordnete Technologiegebiete entstehen, wie etwa die Datenanalyse, On-demand Services, E-Government oder auch E-Health. Und manchmal führen neue Technologien auch zu neuen Problemen, wie dem Cybercrime, was auf die Bekämpfung der Internetkriminalität spezialisierte Unternehmen und Dienstleistungen entstehen lässt.
Wenn Sie wüssten, was sie wissen
Um neue Geschäftsfelder besser zu erkennen und effizienter zu schaffen, setzen erfolgreiche Unternehmen dabei deutlich häufiger auf aktuelle Technologien wie Data und Business Analytics. Innovative Anwendungen tragen so gut wie alle Details über Kunden und deren Umgang mit Produkten sowie Kontakte zum Unternehmen zusammen, die sofort und ständig verfügbar sind. Speichertechnologien ermöglichen es, Daten in einem Umfang zu speichern, welcher noch im Jahr 2000 unvorstellbar war. Doch das umfassende Sammeln und Speichern der Daten ist sinnlos, wenn die fundierte Datenanalyse und damit die Schaffung von Information fehlt. Denn es ist entscheidend, die richtigen Fragen zu stellen, die richtigen Daten auszuwerten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Oft lassen sich auch unterschiedliche, bisher voneinander getrennte Informationen sinnvoll zu neuen Erkenntnissen zusammenführen. Durch Business-Analytics-Ansätze können aus grossen Datenmengen neuartige Informationen destilliert werden.
Eigene Daten für Vorhersagen nutzen
Die wahre Kunst bei Business Analytics besteht darin, Muster zu erkennen und Zusammenhänge zu verstehen. Daraus ergeben sich Ansätze, um Kundenbeziehungen zu verbessern, interne Prozesse zu optimieren, Produkte zu entwickeln und als Unternehmen umfassend besser zu werden. Die Accenture-Marktforschung zeigt, dass erfolgreiche Unternehmen überdurchschnittlich gut am Markt bestehen, wenn sie Daten zu Informationen verarbeiten und nicht nur für beschreibende Analysen, sondern auch für Vorhersagen nutzen. Solche Prognosen zeigen, wo Wachstumspotentiale besonderen Erfolg versprechen. Und weil in einem volatilen Umfeld der Geschäftserfolg zum grossen Teil von aussagekräftigen Informationen abhängt, die schnelllebige Märkte berechenbarer
machen, investieren Unternehmen verstärkt in Analysewerkzeuge. Damit ermöglicht Business Analytics einen neuen Blick auf Unternehmen.
Thomas D. Meyer
Thomas D. Meyer ist Country Managing Director von
Accenture Schweiz. Er bildete sich an der Universität St. Gallen in Betriebswirtschaft mit Vertiefung in Organisation und Führung aus; 1987 schloss er sein Studium mit dem Lizentiat ab. Seither ist er in der Unternehmensberatung bei Accenture tätig. In seiner über
20-jährigen beruflichen Laufbahn erarbeitete sich Thomas D. Meyer umfassende Erfahrungen bei der Durchführung komplexer internationaler Projekte in der Schweiz, in Deutschland, USA, Grossbritannien, Belgien und Frankreich sowie in verschiedenen Branchen, darunter in der öffentlichen Verwaltung, in der Automobilindustrie sowie vor allem im Banken- und Versicherungswesen.