Im zweiten Halbjahr 2012 konnte die Schweizer Software-Branche um 9 Prozent zulegen und wuchs damit schneller als die Gesamtwirtschaft, wie aus dem neuesten Swiss Software Industry Index (SSII) von Sieber & Partners und "Inside-it.ch" hervorgeht. Allerdings konnte die Entwicklung der Gewinne nicht mit dem Umsatz mithalten. Die Gewinnsteigerung wird denn im Durchschnitt mit 7 Prozent beziffert. Laut den Studienautoren ist dies ein "Zeichen der Reifung der Branche". Die Software-Unternehmen hätten erkannt, dass sie – um zu wachsen – viel in Wissen und Mitarbeiter investieren müssten. Für 2013 wird zudem ein weiteres, wenn auch verlangsamtes Wachstum prognostiziert.
Weiter zeigt der Report, dass sich im Schweizer Markt für Apps immer mehr Software-Hersteller tummeln und kleine Programme für Smartphones und Tablets entwickeln. Bis Ende 2012 haben laut dem SSII bereits mehr als die Hälfte aller Schweizer Software-Hersteller mindestens eine App entwickelt. Und diejenigen Hersteller, die bislang auf die Erstellung einer App verzichtet haben, wollen dies demnächst nachholen. Bis 2015 planen 74 Prozent der 105 befragten Software-Entwickler, auch Apps herzustellen und zu vermarkten.
Allerdings lassen sich mit Apps hierzulande noch kein Geld machen, geben 52 Prozent der Software-Hersteller, die bereits eine App entwickelt haben, zu Protokoll. Vielmehr werden Apps als Marketing-Instrument angesehen und kostenlos verteilt.
Und auch diejenigen Entwickler, die Apps im Auftrag von anderen herstellen oder sie sogar direkt verkaufen, verdienen erst wenig damit. So erzielt die grosse Mehrheit der 47 Prozent der Hersteller, die mit Apps Geld verdienen, weniger als einen Viertel des Gesamtumsatzes mit Apps. Bis 2015 sollen aber mehr als 25 Prozent des Umsatzes mit Apps erwirtschaftet werden. Ausserdem kann man auch bei relativ geringen Umsätzen mit Apps gutes Geld verdienen. 22 Prozent der Befragten sagen, es sei ein "profitables" oder sogar ein "sehr profitables" Geschäft und weitere 32 Prozent der Umfrageteilnehmer sagen, sie erreichten mit App-Herstellung "eine schwarze Null".
(abr)